Stv Groten begrüßt Herrn Niebuhr, der zu diesem Thema einen kurzen Sachstandsbericht abgeben wird. Diese Thematik wurde auf die Tagesordnung nach dem jüngsten Ölunfall gesetzt, weil in der Öffentlichkeit die unterschiedlichen Auffassungen zur Verfahrensweise und Behandlung aufgefundener verölter Vögel zur Sprache gekommen sind.

 

Die Ausschussmehrheit hat sich im Ergebnis mit Nachdruck dafür ausgesprochen, dass im Sinne der vom Kreistierarzt Dr. Runge verfolgten Vorgehensweise die aufgefundenen verölten Vögel in die Aufnahmestation des Tierhuus e.V. in Wyk –Boldixum  gebracht werden. Dort erfahren sie eine Erstbehandlung, nach der dann aus tierärztlicher Sicht über die weitere Verfahrensweise entschieden wird. Sind die Tiere zu stark verölt, zu schwach und verweigern sie die Nahrung, werden sie sanft getötet. Alle anderen Tiere werden durch freiwillige Helfer nach St. Peter-Ording transportiert. Dort befindet sich die einzige Ölvogelstation der Westküste, wo die Tiere nochmals untersucht, behandelt und gefüttert werden. Sobald sich die Tiere von dem Stress auf See erholt haben, werden Sie gereinigt, d. h. mit einem Waschmittel wird das Öl aus dem Gefieder entfernt. Nach einer weiteren Ruhepause werden die Vögel erneut untersucht (u.a. auch die Blutwerte). In speziellen Wasserbecken wird geprüft, ob das Gefieder seine wasserabweisende Wirkung erhalten hat. Danach werden die Vögel beringt und in die Freiheit entlassen.

 

Herr Roth verlässt um 18.20 Uhr die Sitzung.

 

Die Haltung sowie die bisherige Praxis der Schutzstation Wattenmeer, wonach verölte Vögel am Fundort getötet werden, gegebenenfalls noch vor den Augen von Gästen, welche die Tiere aufgefunden haben, wird ausdrücklich missbilligt. Aus Sicht der überwiegenden Ausschussmehrheit, ist die Tötung der Tiere vor Ort ab sofort zu unterlassen. Stattdessen sollten sie zur Aufnahmestation des Tierhuus e. V. in Boldixum, Grönland, gebracht werden.

 

Die Ausschussmehrheit brachte zugleich Ihre Anerkennung zum Ausdruck für den großen ehrenamtlichen Einsatz, der ohne Einsatz öffentlicher Mittel diese Betreuung der verölten Vögel ermöglicht.