Beschluss:
Die Außenstelle Midlum der Grundschule Föhr-Land wird bis zum 01.08.2013 in vollem Umfange aufrecht erhalten.
Herr Damm nimmt wieder an der Sitzung teil.
Zunächst verliest die Vorsitzende, Frau Braun, folgende Erklärung:
„Grundlage für die Vorbereitung der Überlegungen waren
zum einen die Gespräche mit Frau Ottersky, Frau Filter, und Frau Witt in
Süderende und dann das Gespräch mit den Elternvertretern Frau Ketels und Frau
Sonnenberg.
Nach diesem Gespräch haben wir in Wrixum die uns vorgetragenen Argumente, Ansichten und Meinungen vorgestellt und in einer Bürgermeister-Runde gemeinsam beraten.
Fakt war:
Frau Ottersky hat sich gegen eine Verlängerung der Schule
in Midlum ausgesprochen. Vom Personalrat wurde erwähnt, dass die Situation mit
der Fahrerei nicht glücklich ist, aber man durch andere Gestaltung des
Unterrichts sicherlich noch eine Entlastung erreichen könnte. Es gäbe
verschiedene Modelle. Eine weitere Rückmeldung der betroffenen Lehrer liegt
nicht vor. Schwierigkeiten gab es bei der Schülerbeförderung mit der
Auswirkung, dass die Schüler in Süderende nach der großen Pause keine Pause
mehr hatten, da ansonsten der Bus nicht mehr für sie bereit stand.
Die Erstellung der Stundenpläne
für beide Schulen gestalteten sich langwierig und schwierig. Zur Zeit gibt es
noch einen Überhang von Lehrerstunden. Frau Ottersky wird aus Altersgründen
aufhören. Anita Filter ist aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage die
Leitung zu übernehmen.
Frau Ketels und Frau Sonnenberg berichten über gemeinsame
Aktivitäten der Schüler, wie ein gemeinsamer Sporttag, gemeinsame Lesenacht.
Die Schüler haben keine Berührungsängste, es mischte sich. Ansonsten vertrat
Frau Ketels den Anspruch auf genügend Fachlehrerstunden für die Süderender
Schule, Frau Sonnenberg beanspruchte des Fortbestehen der Midlumer Schule, da
es dort keine Schwierigkeiten gab.
Ergebnis der Besprechung:
Wir stimmen der Verlängerung in Midlum zu. Eventuelle
Baukosten bei einer Zusammenführung möchten wir vermeiden. Solange keine Not
droht, kann man Midlum aufrecht erhalten, da erst in 3 Jahren die Schülerzahlen
unter das notwendige Maß fallen (Sollzahlen). Zwei Standorte erscheinen uns
stabiler wie nur ein Standort auf Föhr-Land. Man hofft auf ein Zusammenwachsen
der Schulen durch gemeinsame Aktivitäten. Voraussetzung für die Verlängerung
war, dass die Schüler unter diesen Voraussetzungen genügend beschult werden, um
eine Chance an der „großen Schule“ zu haben. Weitere Bedingung war, dass die
Abfahrten für den Bus geregelt werden und die kleinen Schüler auch wieder eine
Pause in den 3 letzten Stunden haben. Ein durchgehender Unterricht ist
untragbar. Eine Verlängerung ist dann aufgrund der niedrigen Schülerzahlen
nicht mehr angedacht. Eine Rücknahme einer Mindestgröße durch die
Landesregierung ist unwahrscheinlich.
Eine Stellungsnahme der Lehrer der beiden Standorte,
sowie eine Stellungnahme von Frau Ottersky lagen bei der Abstimmung im
Schulausschuss nicht vor.
Es folgte ein Gespräch in Süderende, zu dem die Bürgermeister und deren Stellvertreter von Föhr
West, sowie meine Person und später die Bürgermeister von Föhr-Ost kurzfristig
eingeladen wurden.
Es erfolgte dann ein Austausch von Eltern und geladenen
Personen aus der Politik Föhr-Land, Frau Ottersky und zwei weiteren
Lehrkräften.
Die Frage an Frau Ottersky, ob Baumaßnahmen in Süderende
bei einer Zusammenlegung notwendig sind, wurde verneint. Es stehen genügend
Räume zur Verfügung. Der Kindergarten sollte in seinem Bestand nicht berührt
werden, hat nächstes Jahr allerdings nur noch eine Gruppe und kann einen Raum
abgeben. Fachräume können anders genutzt werden. Die Lehrer haben den von Frau
Gereke erarbeiteten Entwurf nicht an uns zur Kenntnis abgegeben. Ein Schreiben
oder eine Erklärung liegt bis heute nicht vor. Es haben offensichtlich Gespräche
jeweils im Vorwege z.B. von Frau Sonnenberg mit Frau Gereke stattgefunden. Die
Elternvertreter und die Lehrer incl. Frau Ottersky haben erst am Montag davon
erfahren. Es wurde der Wunsch nach Unterricht durch Fachlehrer nochmals
bekräftigt.
Wunsch der Lehrer die Schließung auf den Sommer 2011 zu
verschieben um eine Angleichung der Unterrichtsformen zu erreichen. Dieser
Wunsch wird von uns nicht mitgetragen, da dann sofort die nächste
Diskussionsrunde ausbricht.
Die Nichtakzeptanz der jeweils
anderen Meinung treibt hier schon seltsame Blüten. Kinder dürfen sich nicht mit
Kindern der anderen Schule privat treffen. Zu Familienfeiern geht man nur noch
unter Vorbehalt. Nachmittagsveranstaltungen in Midlum werden offensichtlich
nicht für Süderender Kinder geöffnet, da diese angeblich voll belegt sind. Der
in Süderende angeregte Hort wird von Midlum nicht akzeptiert und hat damit eine
zu geringe Auslastung um Starten zu können. Die Kinder von Midlum werden lieber
nach Wyk zum Hort im Inselkindergarten gebracht.
Fazit:
Die größten Differenzen bestehen eigentlich bei den
Eltern untereinander. Es scheint keine Ehrlichkeit dort zu herrschen und
Absprachen werden offensichtlich nicht eingehalten.
Die Lehrer haben bisher kein Signal gesetzt, dass die
Belastungen durch 2 Standorte auch durch die Fahrzeiten zu hoch sind.
Die Abfahrtzeiten für den Bus in Süderende konnten
inzwischen um 13 Minuten nach hinten herausgearbeitet werden, so dass die Kinder
ab heute wieder ihre Pausen bekommen.
Es erfolgte dann ein Schriftwechsel der Elternvertreter
in Midlum an Heidi Braun und Heinz Lorenzen, der nach Absprache nur kurz von
Heinz Lorenzen beantwortet wurde, das heißt es wurde eigentlich nur der Empfang
des Briefes bestätigt.
Der letzte uns zugegangene Brief ist das Schreiben von
Frau Ottersky, in dem sie uns doch sehr angegriffen hat.
Zu keinem Zeitpunkt haben wir einen Sündenbock für unsere
Entscheidungen gesucht, oder jemanden dazu gemacht. Wir haben uns nur nach dem
Gespräch nochmals intensiv gefragt, ob unsere Entscheidung beibehalten werden
soll oder nicht. Alle anderen Vorwürfe und Verdächtigungen über mangelnde
Information weise ich stellvertretend für alle anwesenden Personen von uns. Wir
handeln nicht leichtfertig und wir handeln nicht ohne uns intensiv zu beraten
und Fragen zu stellen und diese zu klären. Wenn Personen, die nicht eingebunden
waren in die Gespräche sich irgendwie beschwerden, wo auch immer, entzieht sich
das unserem Einfluss, war uns so nicht bekannt und konnte somit durch uns nicht
unterbunden werden. Angriffe gegen einzelne Bürgermeister sind allerdings
ebenso unangebracht, da wir als politisches Gremium handeln, entscheiden, und
somit unseren Beitrag zur Demokratie beitragen. Man muss auch mal eine
gegenteilige Meinung akzeptieren können.
Wenn die Westerlandföhrer Bürgermeister beim
Föhr-Ausschuss zugestimmt haben, dann nicht gegen die Kinder oder gegen ihre
Schule, sondern weil wir gemeinsam beraten haben und sie den gemeinsamen
Beschluss mitgetragen haben.
Wir erhofften uns durch eine Verlängerung der Schulzeit
in Midlum ein entspannteres Zusammenwachsen der einzelnen Kräfte. Nur dann hat
eine Grundschule auf Föhr-Land genug Potential um bestehen zu können. Wir
wollten euch nicht einfach etwas „Überstülpen“. Dann wäre sicherlich auf einer
Seite der Insel Ruhe. Genauso fragten wir uns allerdings, ob der Schuß nicht
nach hinten los geht und eine andere Entwicklung nimmt, wie gehofft.
Ich kann an dieser Stelle nur
allen Eltern auf Föhr-Land raten, schließt euch endlich zusammen, bündelt die
Kräfte für eine gemeinsame Zukunft, lasst eure Kinder auf Föhr-Land zur Schule
zu gehen. Gebt dem Friesisch für unsere anerkannte Minderheit eine Chance.
Nutzt die Zeit, um mit gemeinsamen Aktivitäten und Ideen zusammen zu wachsen.
Zeigt, dass es wichtig ist auf Föhr-Land eine Schule zu haben.“
Anschließend verliest die Vorsitzende die Vorlage:
Sachdarstellung mit Begründung:
Der Amtsausschuss hat in seiner Sitzung vom 03.12.2007 beschlossen zum 01.08.2009 eine Grundschule Föhr-Land in Süderende zu bilden. Die Außenstelle in Midlum sollte bis zum 01.08.2010 in vollem Umfange aufrecht erhalten bleiben.
Vom damals zuständigen Ministerium für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein wurde mit Schreiben vom 31.07.2009 die organisatorische Verbindung der Grundschulen Föhr-Ost und Föhr-West zum 01.08.2009 gemäß § 60 Abs. 1 SchulG genehmigt. Die vollständige Einbindung der genannten Schule in die organisatorische Verbindung führte nach § 60 Abs. 1 Satz 3 SchulG zu deren Auflösung mit Ablauf des 31.07.2009. Die Grundschule insgesamt führt ab dem 01.08.2009 die Bezeichnung „Grundschule des Amtes Föhr-Amrum in Süderende“ und trägt den Namen „Grundschule Föhr-Land“.
In den Sitzungen des Schulausschusses am 11.11.2009 und des Haupt- und Finanzausschusses am 25.11.2009 wurde mehrheitlich beschlossen, dass die Außenstelle der Grundschule Föhr-Land in Midlum bis zum 01.08.2013 in vollem Umfange aufrecht erhalten bleiben solle.
Die Aufrechterhaltung der beiden Schulstandorte wurde seitens der Ausschussmitglieder überwiegend positiv gesehen.
Als Gründe für die Aufrechterhaltung wurde zum Einen genannt, dass man die Möglichkeit nutzen solle, die beiden Standorte möglichst lange aufrecht zu erhalten, um für die Kinder den Schulbesuch im dörflichen Bereich auch weiterhin an zwei Standorten zu ermöglichen. Zum Anderen sei es als Bereicherung zu sehen, dass der Unterricht auf Föhr-Land weiterhin an zwei Standorten gefördert werde. Auf dem Festland gäbe es bereits einige Schulen, die an mehreren Standorten erfolgreich bestehen.
Problematiken, wie zum Beispiel zeitliche Probleme im Rahmen der Schülerbeförderung konnten in Absprache mit der W.D.R. zeitnah gelöst werden.
Herr Damm verlässt aufgrund von Befangenheit den Sitzungssaal. Bei der Abstimmung wird er von Frau Meuche vertreten.
Abstimmungsergebnis: 10 Ja-Stimmen 6 Nein-Stimmen 3 Enthaltungen