Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Stv Groten Herrn Müßig von der Ingenieurgesellschaft Steinburg (IGS), die BürgermeisterIn der Landgemeinden Ost, Herrn Hark Ketelsen vom WBV sowie die weiteren Zuhörer.

 

Herr Müßig trägt vor, unter welchen Aspekten eine wirtschaftliche und effiziente Klärschlammtentsorgung/-trocknung auf der Insel Föhr realisiert werden kann. Nach Rückfrage mit der Kläranlage Utersum wäre es evtl. möglich, dass sie sich an einer solaren Trocknung beteiligt. Für die Solartrocknung als solches werden keine Fördermittel zur Verfügung gestellt werden; jedoch im Zusammenhang mit der Wiederanschaffung und -inbetriebnahme eines Blockheizkraftwerkes wäre eine Förderung durch das Programm „Innovative Energiekonzepte“ der EU denkbar.

 

Weiter trägt Herr Müßig vor, dass in jedem Fall - ob neuer oder alter Auftragnehmer - die Dienstleistung "Klärschlammentsorgung" öffentlich auszuschreiben ist. Vor dem Hintergrund der langen Vertragslaufzeiten und den daraus resultierenden Auftragssummen sogar europaweit. 

 

Um der derzeitigen Auffassung der Politik Rechung zu tragen, dass der Geld- und Stoffkreislauf auf der Insel verbleiben sollte, wäre mit Abstimmung der Vergabeprüfstelle eine entsprechende Bedingung auf Grundlage ökologischer/ökonomischer Vorteile in der öffentlichen Ausschreibung aufzunehmen. Auf Nachfrage äußerte sich die Vergabeprüfstelle jedoch kritisch dazu, ob im Falle eines Rechtsstreites ein auf diese Basis vergebener Auftrag nicht rückgängig gemacht und nicht berücksichtigte Bieter entschädigt werden müssten.

 

Hinsichtlich der Frage des Standortes eines Zwischenlagers bzw. der Trocknung wäre es aus Gründen der Entsorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit ausschließlich sinnvoll, diese in unmittelbarer Nähe der Kläranlage zu errichten. Die anwesenden Landwirte favorisieren jedoch einen zentralen Standort dort, wo der meiste Klärschlamm letztendlich auch ausgefahren werden würde.

 

Nach einigen kontroversen Diskussion zwischen den Vertretern der Landwirte und Herrn Müssig wird deutlich, dass eine Lösung für eine Verwertung auf der Insel gefunden werden muss, die gleichzeitig auch die wirtschaftlichste Lösung für alle darstellt.

 

Bürgermeister Roth bittet die Landwirte um Stellungnahme dahingehend, ob diese auch statt ca. 1.200 to maschinell getrockneten Klärschlamm 300 to solargetrockneten Schlamm  annehmen und verwerten würden. Die Landwirte werden dies intern klären und der Stadt eine Antwort zukommen lassen.    

 

Walter Jacobsen sieht baurechtliche Probleme bei dem Vorhaben der Landwirte, im Außenbereich ein Zwischenlager für den Klärschlamm zu errichten. Dies sei, so entgegenen die Landwirte, in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden bereits vorbesprochen und positiv bewertet worden.

 

Heidi Braun macht darauf aufmerksam, dass die Gemeinde Wrixum bereits heute ein Durchgangsort für sämtlichen Verkehr darstellt. Sie wünscht daher keinen zusätzlichen Schwerlastverkehr durch den Transport von Klärsschlamm.

 

Ein Borsumer Landwirt teilt seine Überlegungen mit, eine Biogasanlage zu errichten, mit deren Wärme eine Trocknung des Schlammes effizienter als durch die solare Trocknung durchgeführt werden könnte. Zur Zeit befinde man sich in der Vorplanung.

 

Ende der öffentlichen Diskussion: 20.00 Uhr