Sitzung: 05.09.2012 Bau- und Planungsausschuss
Vorlage: Stadt/001936
Ausgangspunkte
Das bestehende Fernwärmenetz für einen Teilbereich der Stadt Wyk auf Föhr soll auf andere Teile des Stadtgebietes ausgedehnt werden. Der Versorgungsträger hat deutlich gemacht, dass ein Ausbau des Netzes unter bestimmten Voraussetzungen wirtschaftlich möglich und energietechnisch sowie ökologisch sinnvoll wäre.
2. Heizwerk
Eine der Voraussetzung ist die Errichtung eines weiteren Blockheizkraftwerkes (BHKW), weil die Kapazität des bestehenden bereits heute für die vorhandene und die schon beantragte Anschlussleistung nicht mehr ausreicht. Eine Erweiterung an dem gegebenen Standort ist nicht mehr möglich.
Vor diesem Hintergrund sind verschiedene Standorte für ein weiteres Blockheizkraftwerk (u. a. am Klärwerk, beim Schulzentrum, in der Strandstraße) untersucht und politisch beraten worden, jedoch ohne dass eine abschließende Entscheidung herbeigeführt worden ist.
Hybrid - BHKW
Im Rahmen der Erstellung des „Klimaschutzkonzeptes Föhr-Amrum“ sind weitere Möglichkeiten der (Wärme-) Energieversorgung untersucht worden, u. a. sogenannte „Hybrid“ - BHKW Lösungen für das Schulzentrum und das Amtsgebäude. Ein solches Werk könnte die Energiekosten z. B. des Schulzentrums deutlich senken. Gleichwohl ist diese Konzeption zwingend auf die Einbindung in ein Fernwärmenetz angewiesen, welches als „Pufferspeicher“ für nicht benötigte Energie bzw. als „Reservelieferant“ für zusätzliche, ansonsten fehlende Energie dient.
Daraus folgt wiederum, dass neben dem notwendigen Netzausbau
auch eine entsprechende zusätzlich Heizleistung bereitgestellt werden muss über
den Bau eines größeren Heizwerkes.
Klimaschutzkonzept Föhr-Amrum
Die oben genannten Sachverhalte sind bei der Erstellung des
Klimakonzeptes mit untersucht worden. Die Ergebnisse sind der Amtsdirektorin im
Vorwege mitgeteilt und am 29.08.2012 im Amtausschuss des Amtes Föhr-Amrum
öffentlich vorgestellt worden. Die Gutachter kommen bei diesem Punkt zu dem
folgenden Ergebnis:
Unter den von HGC / E-ON vorgetragenen und den durch gutachterliche
Inaugenscheinnahme sowie Nachkalkulation der wesentlichen Einflussparameter
bestätigten grundsätzlichen Aussagen erscheint der Standort Schulzentrum für
den weiteren sinnvollen Ausbau des Wärmenetzes als der am besten geeignete
Standort. Zudem ließen sich über das bereits vorgestellte Produkt der E-ON
Hanse Wärme („Hybrid – BHKW“) die Energiekosten des Schulzentrums und auch des
Amtsgebäudes deutlich reduzieren.
(zitiert nach den Gutachtern)
Die Fraktion „Der Grünen“ merkt an, dass im Gutachten eine dezentrale Lösung für den Standort des Heizkraftwerkes und die Wirtschaftlichkeit nicht berücksichtigt wurde.
Der Bürgermeister schlägt einen neuen Standort für das Heizkraftwerk vor. Der Standort am Hartplatz nördlich der Tennishalle am Rugstieg scheint geeigneter dafür zu sein als der am Schulzentrum.
Der Bürgermeister spricht sich für ein BHKW aus, um das
Heizkraftwerk am Wellenbad zu unterstützen. Damit ist die Möglichkeit gegeben
für weitere in Zukunft entsehende Hybrid-BHKW´s.
Die CDU Fraktion macht auf den Schadstoffausstoß des Heizkraftwerkes aufmerksam, da die Insel Föhr ein Luftkurort ist.
Die Fraktion der KG erwidert hierzu, dass das Hybrid BHKW mit Gas betrieben wird.
Nach einer ausführlichen Diskussion ergibt sich eine Änderung der Beschlussempfehlung.
Bei Punkt a) wird das Wort dezentral im Satz eingefügt.
Bei Punkt b) wird „auf dem Hartplatz nördlich der Tennishalle am Rugstieg
zugestimmt“ als Ergänzung in dem Satz mit eingefügt.
Der Ausschuss fasst den nachfolgenden ergänzten und geänderten Grundsatzbeschluss:
a) Der Ausbau des Fernwärmenetzes soll fortgeführt werden
nicht zuletzt auch zur Ermöglichung sogenannter dezentraler „Hybrid –
BHKW“ Lösungen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig
10 Ja 0 Nein 0 Enthaltung
b) Als Voraussetzung für den Ausbau des Fernwärmenetzes wird dem Bau eines
weiteren Blockheizkraftwerkes auf dem Hartplatz nördlich der Tennishalle am
Rugstieg zugestimmt.
Abstimmungsergebnis: 7
Ja 2 Nein 1 Enthaltung