Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss des Amtes Föhr-Amrum beschließt nach Beratung des Planwerkes die als Anlage beigefügte Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für 2014 mit den vorgenannten Änderungen.
Herr Stemmer
erläutert die im Vorwege zur Sitzung verteilte Übersicht der Einzelmaßnahmen
zum Haushalt 2014.
Die beantragten
Gelder für die baulichen Maßnahmen an der Rüm-Hart-Schule (Überdachung
Haupteingang und Anbau Speisesaal) werden abgelehnt.
Man spricht sich
einstimmig dafür aus die Erneuerung des Schwingbodens an den
Grundschulstandorten Midlum und Süderende auf das Jahr 2015 zu verschieben und
eine Gesamtausschreibung, auch für die Sporthalle an der Eilun Feer Skuul,
vorzusehen. Eine Unfallgefahr werde in den Sporthallen zur Zeit noch nicht
gesehen.
Die beantragten
Mittel für die Überdachung des Innenhofes an der Grundschule Föhr-Land
in Midlum sollen zunächst auch auf das Jahr 2015 verschoben werden.
Herr Stemmer
erläutert, dass zwingend Gelder für die Sanierung der Heizungsanlage in der Notunterkunft
auf Amrum benötigt werden. Man spricht sich dafür aus, Mittel in der
erforderlichen Höhe bereit zu stellen (Ansatz: 40.000 €). Herr Stemmer
wird gebeten bis zur Sitzung des Amtsausschusses eine
Wirtschaftlichkeitsberechnung zu erstellen, in welcher die Kosten einer
Gasheizung mit denen von Nachtspeicheröfen verglichen werden können. Ein
Sperrvermerk solle nicht gesetzt werden.
Die Schaffung eines
Zusatzraumes sowie der Umbau des Lagerraumes der Kreismusikschule solle
auf das Jahr 2015 verschoben werden, da zu diesem Zeitpunkt Veränderungen in
der Organisationsstruktur der FTG anstehen.
Frau Gehrmann
erläutert die Einzelheiten der Erweiterung des elektronischen
Sitzungsdienstes. Die Anschaffung von iPads für alle Mandatsträger wurde in
diese Liste aufgenommen, da bei der Stadt Wyk auf Föhr diese Möglichkeit
diskutiert werde. Nach Abstimmung wird die Erweiterung des elektronischen
Sitzungsdienstes mit 4 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen und einer Enthaltung
abgelehnt.
Herr Schulze
erläutert ausführlich anhand der Vorlage: Amt/000195.
Sachdarstellung mit Begründung:
A: Ergebnisplan:
Der Haushaltsplan des Jahres 2014 schließt nach dem Verwaltungsentwurf im Ergebnishaushalt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 25.000 EUR (Vj. 23.000 EUR) ab.
Hinweis zum Jahresergebnis 2012:
Das Jahresergebnis ist vorläufig. Das Ergebnis wird sich noch im Rahmen der Jahresabschlussarbeiten (Abschreibungen/Erträge SoPo) verändern.
Die Gemeinden in Schleswig-Holstein können auch in 2014 grds. mit finanziellen Zuwächse auf der Ertragsseite rechnen. Im Haushaltserlass des Innenministers vom September 2013 sind hier entsprechende Prognosen zum Wirtschaftswachstum und zur Entwicklung des Steueraufkommmens abgebildet.
Die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr (in Prozent) stellt sich wie folgt dar:
|
2013 |
2014 |
2015 |
2016 |
2017 |
Gemeindeanteil an der Einkommensteuer |
965 Mio. EUR |
1.052 Mio. EUR |
+6 |
+5 |
+5 |
Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer |
104 Mio. EUR |
105 Mio. EUR |
+3 |
+3 |
+3 |
Familienlastenausgleich |
100 Mio. EUR |
100 Mio. EUR |
+3 |
+3 |
+3 |
Schlüsselzuweisungen (FAG Masse) |
1.203,7 Mio. EUR |
1.220,6 Mio. EUR |
+1 |
+3 |
+4 |
Durch örtliche Gegebenheiten kann jedoch auch von anderslautenden Ergebnissen ausgegangen werden (z.B. Gewerbesteuerrückgang durch individuelle Vorhaben).
Die Gemeinden können
nach der aktuellen Steuerschätzung zwar in den nächsten Jahren weiter mit
moderat steigenden Steuereinnahmen rechnen, jedoch ist der Haushaltskonsolidierungsdruck
in den Kommunen ungebrochen.
Insbesondere zeigt der Entwurf des Finanzausgleichsgesetzes ab 2015 für die
amtsangehörigen Gemeinden insgesamt eine Mehrbelastung von rd. 442.000 EUR auf.
Die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr (in Prozent) stellt sich wie folgt dar:
|
2012 (EUR) |
2013 (EUR) |
2014 (EUR) |
Veränderung
(EUR) |
Veränderung (%) |
Steuerkraftmesszahl |
8.592.535 |
8.140.284 |
9.401.665 |
+ 1.261.381 |
+ 15,50 |
Schlüsselzuweisungen |
804.768 |
1.233.992 |
1.092.711 |
- 141.281 |
- 11,45 |
Finanzkraft |
9.397.295 |
9.374.276 |
10.494.376 |
+ 1.120.100 |
+ 11,95 |
(Steuerkraftmesszahl:
Grundsteuern, Gewerbesteuer, Anteil an der Einkommensteuer)
Die Amtsumlage 44,24 % (Vj. 47,84 %) bemisst sich nach der Finanzkraft (10.494.376 EUR; Vj. 9.374.276) der Amtsgemeinden und stellt sich wie folgt dar:
Gemeinde |
Amtsumlage 2013 |
Amtsumlage 2014 |
Mehrbelastung 2014 |
Verringerung 2014 |
|
Finanzkraft |
9.374.276 |
10.494.376 |
|||
47,84% |
44,24% |
||||
Amt |
4.484.800 |
4.642.100 |
157.300 |
||
Alkersum |
179.464 |
191.171 |
11.707 |
||
Borgsum |
127.379 |
132.586 |
5.207 |
||
Dunsum |
24.379 |
24.337 |
-42 |
||
Midlum |
133.509 |
143.663 |
10.154 |
||
Nieblum |
271.433 |
270.641 |
-792 |
||
Oevenum |
173.034 |
175.539 |
2.505 |
||
Oldsum |
210.806 |
209.843 |
-963 |
||
Süderende |
69.797 |
66.712 |
-3.085 |
||
Utersum |
157.687 |
178.830 |
21.143 |
||
Witsum |
14.734 |
23.537 |
8.803 |
||
Wrixum |
256.855 |
253.337 |
-3.518 |
||
Wyk auf Föhr |
1.788.611 |
1.923.321 |
134.710 |
||
Nebel |
439.175 |
432.968 |
-6.207 |
||
Norddorf |
292.107 |
292.932 |
825 |
||
Wittdün |
345.830 |
322.683 |
-23.147 |
Die Produktbereiche 21 Schulträgeraufgaben und 24 Sonstige Schulträgeraufgaben, Schülerbeförderung belasten den Amtshaushalt im Ergebnis mit 1.818.800 EUR (ohne Finanzierungskosten Schulbau). Die Schulen verbrauchen somit im Jahre 2014 insgesamt 39,18 % der Amtsumlage mit steigender Tendenz für Finanzierungskosten und Abschreibungen.
Ohne die Schulen würde die Amtsumlage 26,90 % betragen.
Die Summe der ausgewiesenen jährlichen Abschreibungsbeträge abzüglich der Erträge aus der Auflösung von Sonderposten liegt bei 24.700 EUR. Bezogen auf das ausgewiesene Jahresergebnis wird der Werteverzehr des Anlagevermögens aus den Einnahmen des Amtes refinanziert bzw. erwirtschaftet.
Im Vergleich zum Vorjahr stellt sich der Ergebnishaushalt um 2.000 EURO besser dar. Folgende erhebliche Veränderungen im Vorjahresvergleich sind zu benennen
(Vorzeichen sind ergebnisorientiert dargestellt):
Sachkonto |
2014 (in EUR) |
Anmerkung |
41410000 Zuweisungen und Zuschüsse für lfd. Zwecke Land |
+ 29.200 |
Im Wesentlichen Förderung
Küstenschutzmaßnahme Insel Amrum (Prod. 511003) |
41470000 Zuweisungen und Zuschüsse für lfd. Zwecke private Unternehmen |
+ 28.000 |
Für Inselbücherei |
41620000 Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuweisungen |
+ 46.700 |
Korrespondierend mit den
bilanziellen Abschreibungen lt. AnBu. Resultiert aus dem in das Amt
eingebrachte Anlagevermögen. |
41821000 Allgemeine Amtsumlage |
- 157.300 |
Ausrichtung an
Finanzmittelbedarf des Amtes unter Berücksichtigung von Finanzreserven (siehe
u.a. Finanzplan Zeile 43) |
Zeile 50 Personalaufwendungen |
- 136.600 |
tarifliche Steigerung
(4,25%), Stufensteigerung etc. |
52110000 Unterhaltung der Grundstücke und baulichen Anlagen |
- 70.500 |
Im Wesentlichen
Küstenschutzmaßnahme Insel Amrum (Prod. 511003) |
52410000 Bewirtschaftung Grundstücke, bauliche Anlagen u.s.w. |
- 50.600 |
Im Wesentlichen Erstatt.
Personalkostenanteil Pumpenwärter für Wartung Abwasseranlagen |
52170000 Besondere Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen |
- 13.400 |
Im Wesentlichen Frischwasser
und Strom für Betriebszwecke, Verbrauchsmittel, Geräte und
Ausrüstungsgegenstände Pumpwerke (Prod. 538120) |
52910000 Aufwendungen für besondere Dienstleistungen |
- 22.300 |
Mehraufwendungen im
schulischen Bereich u.a. Technikunterricht, Lehrer- und Lernmittel,
Schulveranstaltung |
54980000 Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten |
+ 122.700 |
Geringere Zuführung zur Gebührenausgleichs-rücklage
(SoPo) wg. Gebührenüberschüsse Abwasser Föhr-Ost |
Zeile 19 Finanzerträge |
- 18.100 |
Rückläufige
Kapitalmarktzinsen, |
Zeile 20 Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen |
- 40.300 |
Zinsaufwendungen wg.
Durchführung Kreditaufnahmen aus 2012 in 2013 |
Nach den Erfahrungen der vergangenen Haushaltsabschlüsse werden Beträge aufgrund von Mehrerträgen und nicht realisierten Teilen der Aufwandsansätze tatsächlich eingespart. Es ist jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.
Der auch für 2014 eingeplante Kassenkredit i.H.v. 1.100.000 EUR soll insbesondere zur flexiblen Bauzwischenfinanzierung zum tragen kommen.
Ergänzende Hinweise:
Die Erträge und Aufwendungen des Ergebnishaushaltes
orientieren sich zum größten Teil an den Ansätzen der Vorjahre, bzw. werden
aufgrund der aktuellen Entwicklung, bzw. aufgrund der Mittelanmeldungen
angepasst.
B: Finanzplan:
Die Investitionen sind im Detail im Investitionsplan mit einem Gesamtvolumen von 238.000 EUR ausgewiesen. Eine Kreditfinanzierung dieser Investitonen ist in dem Haushaltsentwurf nicht vorgesehen.
Die Liquidität des Amtes Föhr-Amrum beläuft sich zum 07.11.2013 auf rd. 2.396.000 EUR. Hierin enthalten sind Rücklagen für Sonderrechnungen (Produktbereich 538 Abwasserbeseitigung Föhr-Ost), die grds. nicht zur Liquiditätssicherung des Amtes herangezogen werden sollen. Der genaue Liquiditätsstand lässt sich erst mit Vorlage der Jahresrechnungen exakt beziffern.
In dem Finanzplan (Zeile 42) ist eine Änderung des Bestandes an eigenen Finanzmitteln i.H.v. – 554.400 EUR ausgewiesen.
C: Extra:
Eine Übersicht über die Unterhaltungsmaßnahme und über die Investitionen, die nicht in den Haushalt 2014 eingeflossen sind, wird als Tischvorlage zur Haushaltsbesprechung seitens des Bauamtes nachgereicht.
In der Aufstellung zum Vorjahresvergleich des Ergebnishaushaltes müsse bei dem Sachkonto 41821000 das Vorzeichen von „+“ in „-“ geändert werden.
Herr Schulze ergänzt, dass das Produkt „Feuerwehr Amrum“ noch in die Planungen aufgenommen werden müsse, diese Kosten jedoch ergebnisneutral seien.
Wie zu Beginn bei den Beratungen zu den baulichen Einzelmaßnahmen beschlossen, werden zusätzlich 40.000 € an Unterhaltungskosten für die Sanierung der Heizungsanlage in der Notunterkunft auf Amrum in den Haushalt aufgenommen.
Abstimmungsergebnis: 9 Ja-Stimmen