Die Bürgermeisterin erklärt, dass die bestehende Föhr Tourismus GmbH ein sehr umfangreiches Aufgabengebiet habe. Gesellschafter der FTG seien alle zwölf Föhrer Kommunen, sowie die WDR und die F.I.T. e.V., ein Zusammenschluss von Geschäftsleuten. Der Aufsichtsrat der FTG sei mit 13 Personen besetzt. Die bestehenden Strukturen (Föhr-Ausschuss, Aufsichtsrat, Gesellschafterversammlung) seien nicht ausreichend, um sich in erforderlichem Maß um den Tourismus auf Föhr zu kümmern.

 

In den vergangenen Monaten haben intensive Verhandlungen stattgefunden. Dabei habe sich schon sehr bald auskristallisiert, dass die bestehenden Strukturen nicht beibehalten werden sollten. Dem Wunsch der Wyker Stadtvertretung Folge werde geleistet: der Betrieb des Aquaföhrs sowie die Wyker Veranstaltungen werde wieder an die Stadt Wyk zurückgehen. Wie der Betrieb und die Veranstaltungen in Zukunft in der Stadt Wyk betrieben werden sollen, sei nicht Beratungsgegenstand gewesen. Alle Entscheidungen blieben der Kommune vorbehalten.

 

Die Föhr-Tourismus GmbH werde den bisherigen Namen weiterführen und für das inselweite Marketing zuständig sein. Zur FTG werden weiterhin drei Info-Stellen auf Föhr gehören, je eine in Wyk auf Föhr, Nieblum und Utersum. Zusätzlich zum Marketing werden die bisherigen Großveranstaltungen, wie Föhr on Fire, Kurs Föhr und die Kinder-Uni durch die FTG durchgeführt. Grund hierfür sei zum einen, dass diese Veranstaltungen eng mit dem Marketing verbunden seien, und zum anderen so sichergestellt werde, dass sich alle Gemeinden an der Finanzierung beteiligen.

 

Die Bürgermeisterin erklärt, dass ein Zweckverband gegründet werde, dem alle Gemeinden angehören. Der Zweckverband soll die Konzeption, Steuerung und Finanzierung für den gesamtinsularen Tourismus regeln. Aufgabe des Zweckverbandes werde es, die strategische Ausrichtung und Steuerung des Tourismus auf Föhr gemeinsam zu erarbeiten. Der Zweckverband biete zudem die Möglichkeit über die tourismusrelevanten Infrastruktur (Bade- und Strandinfrastruktur, Radwege, ÖPNV, etc.) und über Finanzierungsstrukturen für den gesamtinsularen Tourismus auf Föhr abzustimmen. Die Bürgermeisterin erhofft sich von der Gründung des Zweckverbandes die Schaffung eines „Wir-Gefühls“, eines gemeinsamen Selbstverständnisses und einer gemeinsamen, von innen vertretenen Marke.

 

Mitglieder des Zweckverbandes seien die Bürgermeister/innen aller Föhrer Kommunen, sowie weitere zehn Mitgliedern der in der Stadtvertretung in Wyk auf Föhr vertretenen Fraktionen. Die eine hälfte der Mitglieder kommt sodann von Föhr-Land, die andere Hälfte von der Stadt Wyk auf Föhr.

 

Das Stimmrecht jeder Kommune im Zweckverband werde sich an der eingebrachten Finanzierungslast der einzelnen Gemeinde orientieren. Berechnungsgrundlage soll die Fremdenverkehrsabgabe sein. Dadurch erhalten Kommunen, die einen höheren Anteil an den Erträgen aus dem Tourismus haben, auch ein höheres Entscheidungsrecht. Entscheidungen des Zweckverbandes sollen eine Mehrheit von 75 % benötigen. Nach den vorläufigen Schätzungen wird die Stadt Wyk etwa 67% und Föhr-Land etwa 33% aller Stimmrechte bekommen.

 

Die bisherigen Abrechnungen aus dem Bereich Kurabgaben und Meldescheine werde zum Amt Föhr-Amrum überführt. Die Mitarbeiter/innen der FTG werden weiterhin für diese Aufgaben eingesetzt.

 

Die Bürgermeisterin erklärt, dass aus vergabe- und beihilferechtlichen Gründen die zwei privaten Gesellschafter aus der GmbH ausscheiden sollen. Die Bereitschaft dazu sei vorhanden.

 

Es sei geplant, dass alle Anteile der Gemeinden an der GmbH an den Zweckverband übergehen. Der Zweckverband soll dann alleiniger Gesellschafter der FTG sein. Ein umfangreicher Aufsichtsrat sei nicht mehr notwendig; Vorgesehen ist ein Aufsichtsrat mit 6 Mitgliedern, davon jeweils drei von Föhr-Land und Wyk auf Föhr.

 

Um eine Einbindung der Föhrer Leistungsanbieter im Tourismus gewährleisten zu können, werde ein zusätzlicher Tourismusbeirat gegründet. Der Vorsitzende dieses Beirates werde ebenfalls bei den Versammlungen des Zweckverbandes teilnehmen, um Ideen aus dem Beirat in den Zweckverband einbringen zu können.

Aus der Sicht von den Föhr-Land Gemeinden werde die Neustrukturierung der FTG begrüßt, obwohl sich bei einigen Gemeinden auf Föhr-Land starke finanzielle Belastungen ergeben.

Die Stärkung der Marke Föhr und der Zusammenhalt stehen laut Bürgermeisterin Braun bei allen Beteiligten im Vordergrund.