Sitzung: 08.05.2014 Gemeindevertretung
Die Bürgermeisterin
erklärt, dass die bestehende Föhr Tourismus GmbH ein sehr umfangreiches
Aufgabengebiet habe. Gesellschafter der FTG seien alle zwölf Föhrer Kommunen,
sowie die WDR und die F.I.T. e.V., ein Zusammenschluss von Geschäftsleuten. Der
Aufsichtsrat der FTG sei mit 13 Personen besetzt. Die bestehenden Strukturen (Föhr-Ausschuss,
Aufsichtsrat, Gesellschafterversammlung) seien nicht ausreichend, um sich in
erforderlichem Maß um den Tourismus auf Föhr zu kümmern.
In den vergangenen
Monaten haben intensive Verhandlungen stattgefunden. Dabei habe sich schon sehr
bald auskristallisiert, dass die bestehenden Strukturen nicht beibehalten
werden sollten. Dem Wunsch der Wyker Stadtvertretung Folge werde geleistet: der
Betrieb des Aquaföhrs sowie die Wyker Veranstaltungen werde wieder an die Stadt
Wyk zurückgehen. Wie der Betrieb und die Veranstaltungen in Zukunft in der
Stadt Wyk betrieben werden sollen, sei nicht Beratungsgegenstand gewesen. Alle
Entscheidungen blieben der Kommune vorbehalten.
Die Föhr-Tourismus
GmbH werde den bisherigen Namen weiterführen und für das inselweite Marketing zuständig
sein. Zur FTG werden weiterhin drei Info-Stellen auf Föhr gehören, je eine in
Wyk auf Föhr, Nieblum und Utersum. Zusätzlich zum Marketing werden die bisherigen
Großveranstaltungen, wie Föhr on Fire, Kurs Föhr und die Kinder-Uni durch die
FTG durchgeführt. Grund hierfür sei zum einen, dass diese Veranstaltungen eng
mit dem Marketing verbunden seien, und zum anderen so sichergestellt werde,
dass sich alle Gemeinden an der Finanzierung beteiligen.
Die Bürgermeisterin
erklärt, dass ein Zweckverband gegründet werde, dem alle Gemeinden angehören. Der
Zweckverband soll die Konzeption, Steuerung und Finanzierung für den
gesamtinsularen Tourismus regeln. Aufgabe des Zweckverbandes werde es, die
strategische Ausrichtung und Steuerung des Tourismus auf Föhr gemeinsam zu
erarbeiten. Der Zweckverband biete zudem die Möglichkeit über die tourismusrelevanten
Infrastruktur (Bade- und Strandinfrastruktur, Radwege, ÖPNV, etc.) und über Finanzierungsstrukturen
für den gesamtinsularen Tourismus auf Föhr abzustimmen. Die Bürgermeisterin
erhofft sich von der Gründung des Zweckverbandes die Schaffung eines
„Wir-Gefühls“, eines gemeinsamen Selbstverständnisses und einer gemeinsamen,
von innen vertretenen Marke.
Mitglieder des
Zweckverbandes seien die Bürgermeister/innen aller Föhrer Kommunen, sowie
weitere zehn Mitgliedern der in der Stadtvertretung in Wyk auf Föhr vertretenen
Fraktionen. Die eine hälfte der Mitglieder kommt sodann von Föhr-Land, die
andere Hälfte von der Stadt Wyk auf Föhr.
Das Stimmrecht
jeder Kommune im Zweckverband werde sich an der eingebrachten Finanzierungslast
der einzelnen Gemeinde orientieren. Berechnungsgrundlage soll die
Fremdenverkehrsabgabe sein. Dadurch erhalten Kommunen, die einen höheren Anteil
an den Erträgen aus dem Tourismus haben, auch ein höheres Entscheidungsrecht. Entscheidungen
des Zweckverbandes sollen eine Mehrheit von 75 % benötigen. Nach den
vorläufigen Schätzungen wird die Stadt Wyk etwa 67% und Föhr-Land etwa 33%
aller Stimmrechte bekommen.
Die bisherigen
Abrechnungen aus dem Bereich Kurabgaben und Meldescheine werde zum Amt
Föhr-Amrum überführt. Die Mitarbeiter/innen der FTG werden weiterhin für diese
Aufgaben eingesetzt.
Die Bürgermeisterin
erklärt, dass aus vergabe- und beihilferechtlichen Gründen die zwei privaten
Gesellschafter aus der GmbH ausscheiden sollen. Die Bereitschaft dazu sei
vorhanden.
Es sei geplant,
dass alle Anteile der Gemeinden an der GmbH an den Zweckverband übergehen. Der
Zweckverband soll dann alleiniger Gesellschafter der FTG sein. Ein
umfangreicher Aufsichtsrat sei nicht mehr notwendig; Vorgesehen ist ein
Aufsichtsrat mit 6 Mitgliedern, davon jeweils drei von Föhr-Land und Wyk auf
Föhr.
Um eine Einbindung
der Föhrer Leistungsanbieter im Tourismus gewährleisten zu können, werde ein
zusätzlicher Tourismusbeirat gegründet. Der Vorsitzende dieses Beirates werde
ebenfalls bei den Versammlungen des Zweckverbandes teilnehmen, um Ideen aus dem
Beirat in den Zweckverband einbringen zu können.
Aus der Sicht von
den Föhr-Land Gemeinden werde die Neustrukturierung der FTG begrüßt, obwohl
sich bei einigen Gemeinden auf Föhr-Land starke finanzielle Belastungen
ergeben.
Die Stärkung der
Marke Föhr und der Zusammenhalt stehen laut Bürgermeisterin Braun bei allen
Beteiligten im Vordergrund.