Beschluss: Kenntnis genommen

Die Vorsitzende begrüßt Frau Meisner als Vertreterin des Ministeriums für Bildung und Frauen sowie Vertreter der örtlichen Kindergärten und Schulen zu diesem Tagesordnungspunkt.

 

Frau Meisner erläutert ausführlich das integrative Sprachförderkonzept in Schleswig-Holstein anhand zweier Folien. Sie weist darauf hin, dass bereits die Schuleingangsuntersuchung vorgezogen wird, um die Möglichkeit zu haben, Kinder, die nicht richtig sprechen können, bis zur Einschulung entsprechend zu fördern. Um so eine Sprachstandseinschätzung vornehmen zu können, werden auch die Erzieher in den Kindergärten entsprechend geschult.

 

Ein großer Vorteil ist hier auf der Insel die Anzahl an Fachkräften an der Schule, welche bereits mit den Kindergärten zusammen arbeiten, um eine allgemeine Sprachförderung frühzeitig anzugehen. Die Sprachheillehrkräfte des Förderzentrums lernen so die späteren Grundschulkinder frühzeitig kennen und noch vor Schuleintritt kann die sogenannte „Sprint-Maßnahme“ in Kindertageseinrichtungen und Grundschule als spezielle Sprachförderung angegangen werden.

 

Für Erzieherinnen und Erzieher werden entsprechende Fortbildungsangebote durchgeführt, um auch hier an jeder Kindertageseinrichtung mindestens eine Fachkraft zu haben, die sich auf Sprachförderung spezialisiert hat um innerhalb ihrer Einrichtung ihre Kenntnisse weitergeben kann.

 

Zur Zeit besteht leider noch keine Verpflichtung für Eltern, ihre Kinder an diesen Sprachfördermaßnahmen teilnehmen zu lassen. Dieses ändert sich mit dem kommenden Jahr. Sinnvoll wäre es, wenn auch Eltern an Sprachprogrammen teilnehmen könnten.

 

Auf Nachfrage, wie die Bereitstellung der Mittel seitens des Landes für den Mehraufwand ausgerichtet ist, erklärt Frau Meisner, dass zumindest für diese Legislaturperiode das Projekt abgesichert ist, also auf alle Fälle noch 3 Jahre laufen kann und hiermit sowie zusätzliches Personal bzw. Erzieher mit entsprechender Ausbildung auch zusätzliche Stunden erhalten können.

 

Frau Meisner erklärt, dass die Situation auf Föhr als sehr positiv zu bezeichnen ist. Hier lassen sich die Erzieher in jeder Kindertageseinrichtung fortbilden. Ebenso hat man von schulischer Seite 5 Sprachlehrer und zur Zeit befinden sich 2 Logopäden auf der Insel.

 

Auf Nachfrage, ob die friesische Sprache, welche Kinder teilweise als Erstsprache lernen, ebenfalls zu Sprachbeeinträchtigungen führt, wird erklärt, dass diese Kinder in der Regel frühzeitig eine Zweisprachigkeit beherrschen und dies als vorteilhaft gesehen wird, aber bei auftretenden Sprachproblemen diese wie Migrationskind behandelt werden würden.

 

Frau Meisner weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass zukünftig auch die Zweisprachigkeit in der Grundschule ab der 1. Klasse eingeführt werden soll. Diese zweite Sprache wird Englisch sein.

 

Nachdem keine weiteren Fragen mehr an Frau Meisner gestellt werden, bedankt sich die Ausschussvorsitzende für die Ausführungen und verabschiedet diese.