Die Vorsitzende des Ausschusses begrüßt Frau Zierbarth vom BUND und übergibt Ihr das Wort.

Frau Ziebarth erklärt anhand ihrer Präsentation.

 

Weiter Informationen entnehmen Sie vom beigefügten Text vom BUND.

 

 

Wie kommt Mikroplastik in die Umwelt?

 

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Mikroplastik: das primäre und das sekundäre Mikroplastik. Als primäres Mikroplastik werden sogenannte Kunststoffpellets bezeichnet, die von der Industrie zur Weiterverarbeitung hergestellt werden. Feines Plastikgranulat und flüssiges Plastik findet Anwendung in der Kosmetikproduktion.
Zu finden sind sie in Peelings, als Massageperlen in Duschgelen sowie in Zahnpasten, aber zum Beispiel in flüssiger Form auch als Bindemittel.

Derzeit können die Klärwerke die kleinen Partikel nicht ausreichend aus dem Abwasser herausfiltern. Das Mikroplastik aus den Haushalten gelangt ungehindert in Umwelt und Gewässer. Sekundäres Mikroplastik entsteht wiederum beim Zerfall größerer Kunststoffteile durch die Einwirkung von Sonne, Wind und Wellen. Das größere Plastik zerfällt in seine Ursprungsform, in Plastikpellets, zurück.

 

An unseren Küsten und Flussufern und in unseren Meeren finden wir oft Plastikmüll wie Plastiktüten oder Plastikflaschen. Weniger offensichtlich – aber nicht weniger häufig – sind mikroskopisch kleine Plastikpartikel: Mikroplastik. Als Mikroplastik werden allgemein Kunststoffteilchen mit einer Größe von unter fünf Millimetern bezeichnet. Mikroplastik zieht Umweltgifte an, wird von Meeresorganismen gefressen und ist nicht wieder aus der Umwelt zu entfernen. Daher setzt sich der BUND für ein Verbot von Mikroplastik in Produkten wie Kosmetika ein.

 

Der BUND-Einkaufsratgeber

Im BUND-Mikroplastik-Einkaufsratgeber findet man Produkte, deren Inhaltsstoffe einen oder mehrere der beschriebenen Kunststoffe enthalten. Oft ist es nur schwer zu erkennen, ob ein Produkt Mikroplastik enthält. Der BUND hat daher diesen Einkaufsführer erstellt.

 

Teilerfolg gegen Mikroplastik

Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. hat erklärt, dass er seinen Mitgliedern empfehlen werde, Mikroplastik aus Kosmetika zu entfernen. Außerdem haben sich viele Hersteller beim BUND direkt gemeldet und den Ausstieg aus Mikroplastik angekündigt.

Auf www.bund.net/mikroplastik kann jeder sehen, welche Unternehmen dies sind.

 

Plastik wirkt aufgrund seiner Oberflächeneigenschaften wie ein Magnet auf Umweltgifte. Diese befinden sich im Wasser und reichern sich auf der Oberfläche der Mikroplastikteilchen an. So lassen sich an den Partikeln hundertmal höhere Konzentrationen als im Meerwasser messen. Die Partikel werden dann samt Schadstoffen von den Meeresorganismen aufgenommen: Mikroplastik wurde in Seehunden, Fischen, Muscheln und kleineren Organismen nachgewiesen, die es mit ihrer Nahrung aufnehmen. Im Magen-Darm-Trakt können diese Schadstoffe wieder freigesetzt werden und Einfluss auf den Organismus nehmen.

 

 

Einmal in den Organismus aufgenommen, kann das Mikroplastik oft nicht mehr ausgeschieden werden. Weiterhin kann die Aufnahme zu Darmverschlüssen und Verletzungen an Schleimhäuten führen. Das nicht abgebaute Plastik und Schadstoffe, die sich im Gewebe ansammeln, werden so Teil der Nahrungskette und gelangen hierüber in den menschlichen Körper. Über die Auswirkungen auf den Menschen ist bisher nur wenig bekannt.

 

Sicher ist hingegen: Je kleiner das Plastikpartikel ist, desto größer das Risiko der Aufnahme und die Anzahl der Tiere, die es konsumiert. Ist Mikroplastik erst in den Flüssen und dem Meer, kann es nicht wieder entnommen werden. Der Zustand der Meeresumwelt ist besorgniserregend und die Auswirkungen sind kaum abzuschätzen. Daher muss der vermeidbare Eintrag von Mikroplastik gestoppt werden.

 

Anschließend werden von den Ausschussmitglieder Anregungen und Bedenken zum Vortrag geäußert:

 

- Von einem KG Mitglied wird nachgefragt, ob es möglich sei Kunststoff aus organi-
   schem  Material herzustellen.

   Frau Zierbath erwidert hierzu, dass dieses möglich sei aber die Bedingungen für den
   Abbau des Kunststoffes, zum Beispiel Temperatur und Bakterien, im Meer nicht gege-
   ben seien.

 

- Ein SPD Mitglied schlägt vor eine „positive Liste“ zu erstellen, denn dies würde zu
  einer besseren Übersicht führen, welche Produkte man kaufen kann und welche nicht.

 

-  Von einem CDU Mitglied wird angemerkt, dass der Verbraucher um nicht noch mehr
   Mikroplastik zu produzieren, wieder zu dem Kauf von Mehrwegflaschen zurückkehren
   muss.
   Was für gesundheitliche Schäden durch Plastikflaschen bevorstehen, steht noch aus.
   Selbst Bioprodukte werden in Kunststoff eingepackt.

-  Selbst die Kosmetikmarke Biomaris, die hier auf der Insel vertreten ist, enthält in ihren
   Produkten Mikroplastik, wird von Frau Ziebarth hinzugefügt.

 

- Ein Mitglied der Grünen  teilt mit, dass die Problematik auf der Insel diskutiert werden
  muss.

- Von einem CDU Mitglied wird angemerkt, dass hier der Kernpunkt beim Verbraucher
   liegt und verweist auf die Kunststoffflaschen.

 

-  Die Vorsitzende der SPD teilt mit, dass sie beim nächsten Hafenausschuss, die Auf-
    stellung von Plastiksammelboxen für den Müll am Strand vorschlagen werde.