Beschluss: Kenntnis genommen

Die Verwaltung wird beauftragt, eine Vorlage zur Beratung für die Mitgliedsgemeinden zu erstellen, in der sowohl die beiden Konzepte dargestellt werden als auch eine Kostengegenüberstellung enthalten ist.

 


Zweckverbandsvorsteher Hinrichsen erläutert kurz das Schreiben der Denkmalbehörde. Er erklärt, dass ein Ideenwettbewerb aufgrund der zur Verfügung zu stellenden Mitteln als problematisch angesehen wurde. Deshalb wurde Architekt Sunder-Plassmann, welcher zurzeit das Kunstmuseum Alkersum betreut, gebeten, eine Skizze für einen Anbau am Dr. Carl Haeberlin-Friesenmuseum zu erstellen. Diesem Wunsch ist Herr Sunder-Plassmann auch nachgekommen und hat gleichzeitig bei der Denkmalbehörde seinen Vorschlag eingereicht und erreicht, dass dieser Vorschlag von diesen mitgetragen würde.

 

Zweckverbandsvorsteher Hinrichsen erklärt, dass er vor hat, dass Heie Sönksen-Martens als erstes seine Lösung präsentiert und anschließend Karsten Hansen die von Herrn Sunder-Plassmann vorgelegten Unterlagen erläutert. Ziel der heutigen Sitzung sollte sein, dass die Gemeinden anhand einer noch zu erstellenden Vorlage erkennen können, in welche Richtung die Konzepte gehen und ihren Vertretern auf den Weg geben, welches der vorgelegten Konzepte weiterverfolgt werde sollte.

 

Heie Sönksen-Martens verliest sodann sein an die Bürgermeister gerichtetes Schreiben (Anlage 1) und sein erstelltes Konzept (Anlage 2).

 

Er erläutert kurz den neuen Kulturverein und betont, dass dieser eigenständig und gemeinnützig sein soll.

 

Als nächstes ergreift Karsten Hansen das Wort. Er erklärt, dass die Sammlung von Heie Sönksen-Martens geschichtlich sehr wertvoll sei. Er ist der Meinung, dass man in die Zukunft blicken sollte und ist daher der Überzeugung, dass ein Teil der Sammlung in 50 Jahren nicht mehr erhalten ist, wird sie nicht in klimatisierten Räumen untergebracht. Dies ist seiner Meinung nach nur durch die Erstellung eines Anbaus für die Sammlung möglich. Bei einer Unterbringung am Friesenmuseum müssen keine weiteren Personalkosten aufgebracht werden. Auch die laufenden Kosten würden sich in Grenzen halten. Nach diesen einleitenden Worten trägt Herr Hansen die Konzeptskizze von Architekt Sunder-Plassmann vor (Anlage 3). Er erklärt den Mitgliedern, dass diese Skizze bisher kostenfrei für den Museumsverein erstellt worden ist. Bevor weitere Planungen in Angriff genommen werden, müssten entsprechende Beschlüsse vorliegen, da diese Planungen mit Kosten verbunden wären. Es ist daher erforderlich, dass sich die einzelnen Gemeinden mit den unterschiedlichen Konzepten befassen und bestimmen, welches Konzept weiterverfolgt werden soll.

 

Heie Sönksen-Martens erklärt darauf hin, dass die Trachten bereits drei Generationen überstanden haben und mit Sicherheit so besser untergebracht sind, als wenn sie zukünftig in einen beheizten Raum kämen. Außerdem hat er seine Zweifel bezüglich des Brandschutzes bei der Erstellung eines Anbaus mit Reetdach und Eichenholz.

 

Frau Kollbaum-Weber wiederholt, dass das Denkmalamt bereits seine Zustimmung zu der vorgelegten Arbeit gegeben hat. Sie erklärt, dass sie es nicht versteht, dass ein weiterer Kulturverein gegründet werden soll. Dies hält sie für kontraproduktiv, da dieser Kulturverein ähnliche Ziele wie der Museumsverein verfolgt. Dadurch werden erstens gegenseitig die Mitglieder abgeworben, zweitens die Besucherzahlen werden geringer ausfallen da die Angebote größer sind, drittens bleiben Besucher nicht mehr drei sondern nur noch zwei Wochen und viertens ab dem Jahr 2009 verfügt Föhr über die große Attraktion “Kunstmuseum“, welches Besuchermassen anziehen wird und deshalb wäre zukünftig ein Verbundkartensystem sicherlich von Vorteil. Da alle Museen in gewisser Weise in Konkurrenz treten ist die Bündelung der Kräfte wichtig um den Erhalt des Friesenmuseums aber auch der Sammlung des landwirtschaftlichen Museums von Heie Sönksen-Martens zu sichern. Insofern würde sie es befürworten, wenn die beiden kulturgeschichtlichen Museen zusammen gebracht werden und es ausschließlich den Museumsverein und keinen weiteren Kulturverein gibt.

 

Ein Verbandsmitglied erklärt, dass es sicherlich aus moderner Sicht von Vorteil wäre die Sammlung fachmännisch aufzubewahren auf der anderen Seite aber die Attraktion von Heie Sönksen-Martens Museum nicht zu unterschätzen sei. Er versteht die Zersplitterung welche in Heie Sönksen Martens Konzept vorgesehen ist nicht. Bei Gründung eines separaten Kulturvereins könne er es nicht verantworten für den Zweckverband das vorgestellte Konzept zu empfehlen. Herr Sönksen-Martens erwidert, dass für ihn die Sicherheit der Sammlung vorrangig war bei der Erstellung dieses Konzeptes, da er nicht möchte, dass seine Sammlung auseinander gerissen wird. Deshalb sei er auf diesen Kulturverein gekommen, welcher die Sammlung als Stiftung erhält, wobei der Zweckverband die räumliche Unterbringung sicherstellt.
Ein weiteres Mitglied gibt zu bedenken, dass dies sicherlich auch eine Kostenfrage ist. Ein Verbandsmitglied erklärt, dass für ihn der beste Standort Oevenum sei. Wenn unbedingt der Standort am Friesenmuseum gewählt werden soll, dann müsste diese Ausstellung als Dependance zu dem vorhandenen Museum erstellt werden. Er könne sich aber vorstellen, das der Standort in Oevenum erhalten bliebe und das Wohnhaus zu einem Cafe mit Gartenplätzen umgebaut werden würde. Auf alle Fälle müssten nähere Kosten ermittelt werden.
Heie Sönksen-Martens merkt an, dass er nichts dagegen hat seine Sammlung in Form einer Stiftung an den Museumsverein zu geben soweit sichergestellt ist, dass diese auch gezeigt wird. Er äußert sich enttäuscht darüber, dass kein Vertreter von Nieblum anwesend ist. Seiner Meinung nach war auch in der letzten Sitzung die Gemeinde Nieblum nicht vertreten so dass ihm von dieser Gemeinde noch ein Meinungsbild fehlt. Auch weitere Mitglieder melden ihre Bedenken zur Gründung eines weiteren Kulturvereins an. Alle teilen die Überzeugung, dass man sich untereinander die Mitglieder abwirbt. Ein weiteres Mitglied hält die Idee eines Museumsgartens in Oevenum mit Café-Betrieb und weiteren Anbauten für nachdenkenswert. Hier wird entgegnet, dass es nunmehr an der Zeit sei, dass sich die Gemeinden eindeutig äußern sollen. Insofern sei es ratsam, sich auf die derzeitig vorliegenden Konzepte zu beziehenund zu klären ob die Sammlung von Heie Sönksen-Martens in Oevenum verbleiben sollte oder ob ein Anbau am Friesenmuseum in Wyk auf Föhr errichtet werden sollte. Bis hierzu keine konkreten Beschlüsse seitens der Gemeinden vorliegen sollten keine weiteren Gelder investiert werden. Insofern würde zurzeit die Ausschreibung eines Wettbewerbs auch nicht weiterhelfen. Der Architekt Sunder-Plassmann hat deutlich gemacht, dass für einen Anbau an Baumaterialien diejenigen verwendet werden sollten, die bereits auf dem Museumsgelände verbaut worden sind.

 

Zweckverbandsvorsitzender Hinrichsen erklärt, dass nach ausführlicher Diskussion nunmehr seitens der Verwaltung eine Vorlage erarbeitet werden sollte, die beide Konzepte einschließlich einer Kostengegenüberstellung beinhaltet. Diese Vorlage ist in den einzelnen Gemeinden zu behandeln um eine Grundsatzentscheidung zu erhalten, welches Konzept weiterverfolgt werden sollte. Auf Nachfrage erklärt Herr Sönksen-Martens, dass er beide Richtungen akzeptieren würde. In diesem Zusammenhang wird des weiteren gebeten, ebenfalls ab zu klären, ob die Finanzierung über die Umlage erfolgen sollte oder ob eine Kreditaufnahme hierfür infrage käme.

 

 


Abstimmungsergebnis:           Einstimmig