Der Schulelternbeiratsvorsitzende der Rüm-Hart-Schule, Herr Schulz, spricht sich dafür aus, zunächst auf die Einführung einer Gemeinschaftsschule zu verzichten. Damit würde es s. E. 2010 zu einer organisatorischen Verbindung von Gymnasium und Regionalschule kommen. Damit wäre Zeit gewonnen, in den folgenden zwei Jahren  ein Konzept für eine Gemeinschaftsschule zu entwickeln, über das dann 2012 abgestimmt werden könnte.

 

Im Anschluss an den Redebeitrag von Herrn Schulz wird darauf hingewiesen, dass Aussagen zu der Oberstufe auf der Gesamtelternbeiratssitzung von denen auf der Schulkonferenz der Real- und Hauptschule abwichen. Auf eine entsprechende Anfrage beim Schulrechtsreferat des Ministerium wurde mitgeteilt, dass a) die Oberstufe an einer Gemeinschaftsschule beantragt werden muss, die Genehmigung jedoch automatisch erfolgen wird; b)  eine Oberstufe eines Gymnasiums bei dem Kooperationsmodell aber aus Gründen der  Unwirtschaftlichkeit aberkannt werden kann. Es stellt sich die Frage, wie es zu solchen abweichenden Aussagen kommen kann. Der Ausschussvorsitzende erwidert, dass  es in den letzten Tagen zu vielen gegensätzlichen Aussagen gekommen ist und bittet um Verständnis, dass er auf die Fragen heute nicht näher eingeht. Der Tagesordnungspunkt sieht einen Sachstandbericht vor, während die Beratung im März geplant ist.

 

Eine Befürworterin des G8-Gymnasiums bedauert, dass das Thema zur Zeit politisch sehr ausgeschlachtet wird. Für sie stellt sich nicht die Frage, welche Form die bessere ist, sondern wie sie hier auf Föhr umgesetzt wird. Sie wendet sich gegen eine Hau-Ruck-Verfahren und sieht in der organisatorischen Verbindung eine Chance für die schrittweise Annäherung an die Struktur einer Gemeinschaftsschule. Das gegenwärtige Informationschaos ist ihrer Meinung nach weniger von Fakten, sondern von politischen oder persönlichen Interessen Einzelner geprägt.

Herr Lorenzen dankt für diesen Vortrag. Er geht davon aus, dass der Schulträger das Beste für die Insel aber auch für die Schulen will. Es handelt sich bei dem Meinungsstreit um einen demokratischen Vorgang, findet es jedoch bedauerlich, wenn dieser zur Polemik ausufert.

Aus dem Kreis der Anwesenden wird darauf hingewiesen, dass die Gemeinschaftsschule keine zuständige Schule im Sinne des Schulgesetzes ist und das Schulangebot möglichst wohnortnah sein sollte.  Kritisch hinterfragt wird, ob der des öfteren erwähnte Standortvorteil durch das Vorhandensein eines Gymnasiums auch noch nach Einführung des „Turbo-Abiturs“ Gültigkeit hat.

.

Herr Peterzumplasse spricht sich dafür aus, zunächst ein klares Votum für die „organisatorische Verbindung von Gymnasium mit der Regionalschule“ ab 2010. Nach einer Stabilisierungsphase, in welcher sich die Schulen und die Lehrer durch Zusammenarbeit unter einer Leitung näher gekommen sind, können die Eltern mit diesen Lehrern gemeinsam an einem Konzept für eine Gemeinschaftsschule arbeiten. Die Gemeinschaftsschule geht nicht verloren. Sie kann zu jedem späteren Zeitpunkt beantragt werden. Beispielsweise 2012 bei gleichzeitiger Zusage für eine gymnasiale Oberstufe auf Föhr. Bis dahin können alle von den Erfahrungen der ersten Gemeinschaftsschule in Schleswig-Holstein lernen und profitieren. Herr Lorenzen fügt den Gesichtspunkt hinzu, auch schon vorher mit der organisatorischen Verbindung der Schulen zu starten.

Von einigen Einwohnern wird es für wichtig erachtet, dass bei Annahme des vorstehenden Vorschlages über die Einführung einer Gemeinschaftsschule zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal diskutiert und dieses in einem Beschluss auch fixiert wird.

Ein Einwand betrifft die finanzielle Seite einer solchen Regelung. Dabei wird hinterfragt, ob es auch für eine spätere Entscheidung zugunsten einer Gemeinschaftsschule noch Geld geben wird.

Nach Auffassung von Herrn Nahmens ist die bisherige Diskussion geprägt von Unsicherheiten auf Seiten der Eltern und den Entscheidungsträgern. Eine Aufklärung von neutraler Seite fehlt. Er sieht darin ein Versäumnis der Verwaltung, die mehr Initiative hätte ergreifen müssen. Der Meinungsbildungsprozess braucht Zeit und sollte nicht unter Zeitdruck erfolgen.

Herr Lorenzen erwidert, dass zur Informationsveranstaltung am 08.01. jeweils ein Vertreter einer Schule, die eine organisatorische Verbindung praktiziert, als auch einer Gemeinschaftsschule sowie eine Mitarbeiterin des zuständigen Ministeriums zur Beantwortung der Fragen anwesend waren.

Herr Schäfer würde es begrüßen, wenn künftig bei der Planung  derartiger Veranstaltungen an die Berufstätigen gedacht wird. Eine Abendveranstaltung wäre sicherlich glücklicher gewesen.

Herr Lorenzen gibt ihm in der Sache Recht, verweist aber auf die bekannten Gründe für die kritisierte Terminansetzung. Kritisiert wird in diesem Zusammenhang auch die kurzfristige Ankündigung der Informationsveranstaltung.