Beschluss:
Die Gemeindeversammlung Witsum beschließt ein energetisches Quartierskonzept aufstellen zu lassen.
Das Amt Föhr-Amrum wird beauftragt eine entsprechende Auftragsvergabe vorzubereiten.
Im Anschluss an diesen Tagesordnungspunkt verlassen Herr Hauke Borges und Herr Dr. Andreas Raschzok die Sitzung.
Herr Hauke Borges aus dem Bau- und Planungsamt des Amtes Föhr-Amrum berichtet ausführlich anhand der Vorlage: Wit/000111.
Sachdarstellung mit Begründung:
Der Klimawandel stellt nicht nur die Bundesrepublik
Deutschland, sondern auch die Gemeinden vor große Herausforderungen. Um dieser
Herausforderung zu begegnen, geben die angepassten Klimaziele bis 2045 des
Bundes verpflichtende Einsparziele und somit die Rahmenbedingungen für die CO2-Reduzierung
vor. Die Umsetzung dieser Klimaziele kann durch den Bund unterstützt werden,
ein Großteil der Umsetzung muss allerdings vor Ort und somit direkt in den und
durch die Gemeinden erfolgen.
Ein essentieller erster Schritt ist daher die
Identifizierung von sinnvollen Maßnahmen zur CO2-Einsparung. Hierbei
sind auf Gemeindeebene der Gebäudebereich, die Energieversorgung und die
Thematik der Mobilität von großer Bedeutung.
Eine Möglichkeit, CO2-Einpsarpotentiale
innerhalb einer Gemeinde zu ermitteln, stellt ein sog. energetisches
Quartierskonzept dar. Das Quartier wird meist vom Gemeindegebiet gebildet und
gibt den Untersuchungsraum für das Konzept vor.
Das Quartierskonzept untersucht dann Sachverhalte wie
z.B. die Gebäude- und Altersstruktur, aber auch die Energieversorgungslage vor
Ort und formuliert auf Grundlage der erhobenen Daten Vorschläge für
Umsetzungsmaßnahmen. Das Konzept kann folglich als Fahrplan für die kommenden
Jahre dienen, damit die Gemeinde Stück für Stück entsprechende Einsparungen
erzielen kann.
Die Erstellung von energetischen Quartierskonzepten wird
zurzeit durch zwei Förderprogramme unterstützt. Die Fördermittelgeber sind zum
einen die KfW Bankengruppe und zum anderen die Investitionsbank
Schleswig-Holstein. Beide Fördermittelgeber haben für die Gemeinden eine hohe
und attraktive Förderkulisse geschaffen.
Für die Erstellung eines Quartierskonzeptes spricht die
frühzeitige Ausrichtung der Gemeinde in Bezug auf den Klimaschutz. Durch jede
umgesetzte Maßnahme trägt die Gemeinde dann aktiv zum Klimaschutz bei.
Auf Nachfrage
erläutert Herr Borges, dass sich die Höhe einer möglichen Förderung auf bis zu
75% durch die KfW Bankengruppe und bis zu 10% durch die Investitionsbank
Schleswig-Holstein belaufen könne. Die Förderung werde für die Kosten der
Konzepterstellung gezahlt.
In einem zweiten Schritt
erfolge die Umsetzung des Konzeptes durch die Beratung der Einwohner/innen.
Die Höhe der Kosten
für die Erstellung eines energetischen Quartierskonzeptes für die Gemeinde
Witsum lassen sich zur Zeit noch nicht festlegen, da zunächst in der heutigen Sitzung
ein Grundsatzbeschluss gefasst werden müsse bevor Angebote eingeholt werden
können. Die Gemeinden, die sich bisher beteiligt haben, hatten (ohne Anrechnung
der Förderung) einen Kostenrahmen von ca. 40.000 €. Auf die Gemeindegröße
der gemeinde Witsum umgerechnet könnte man, grob geschätzt, mit ca.
15.000 € rechnen, Davon würden dann ggf. 85% gefördert.
Das Konzept solle
zum einen dazu dienen den Status Quo festzustellen und zum anderen für eine
langfristige Planung sorgen. Das Konzept lebe vom Input durch die Einwohner.
Abstimmungsergebnis: 16 Ja-Stimmen