Sitzung: 30.03.2023 Haupt- und Finanzausschuss
Beschluss: ungeändert beschlossen
Vorlage: Amt/000397/7
Beschluss:
Unter Berücksichtigung der vorangegangenen
Punkte wird vorgeschlagen, den Auftrag für die Heizungsarbeiten auf das
vollständige Angebot des Bieters, Christoph
Projektgesellschaft TGA GmbH, Norderstraße 47, 25746 Heide, zur vorläufigen
Auftragssumme von 866.833,94 € brutto zu
erteilen.
Aufgrund der endenden Zuschlagsfrist zum 16.01.2023
und der erforderlichen Beauftragung zum 10.01.2023 gem. des Vergabeablaufplans
der Architekten, hat der Amtsdirektor gemäß § 15b Abs. 7 der Amtsordnung in
Verbindung mit § 55 Abs.4 der
Gemeindeordnung entschieden, dass der Auftrag gemäß des Vergabevorschlags
vergeben wird.
Die Eilentscheidung des Amtsdirektors wird zur Kenntnis genommen.
Sachdarstellung mit Begründung:
Für die Baumaßnahme „Sanierung der Öömrang Skuul 2.
+ 3. Bauabschnitt in Nebel/Amrum“ wurde eine beschränkte Ausschreibung für die Heizungsarbeiten
am 16.11.2022 nach VOB/A durchgeführt.
Im Rahmen der beschränkten Ausschreibung wurden sieben
Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert. Vier Firmen haben die Vergabeunterlagen
von der BI_Medien-Plattform heruntergeladen. Zum Eröffnungstermin am 01.12.2022
um 15:01 Uhr lagen laut Niederschrift der Angebotseröffnung 2 Angebote vor. Nebenangebote waren nicht
zugelassen.
Angebotsprüfung und Vergabevorschlag
1. Allgemeines
7 Firmen wurden zur Angebotsabgabe
eingeladen
2 Angebote wurden abgegeben
0 Angebote wurden verspätet abgegeben
2 Angebote sind uneingeschränkt wertbar
0 Angebote sind nicht wertbar
2. Rechnerische Prüfung
Die rechnerische Prüfung wurde mittels EDV durchgeführt und zeigt das
folgende Ergebnis:
1.
Fa. Christoph, Heide brutto 866.833,94€ 100%
2.
Bieter 2 brutto 954.463,48€ 110,1%
3. Formale und fachtechnische Prüfung der Angebote:
– siehe
nachfolgende Seiten –
3.3
Zusammenfassung der formalen und fachtechnischen Prüfung der Angebote
Gründe für die Nichtberücksichtigung von Bietern
nach technischer und
wirtschaftlicher Prüfung.
(Nummerierung gemäß
Bieterrangfolge nach rechnerischer Prüfung)
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Ange- bot |
Firmen Nr. |
Aus- schluss |
nicht geeig net |
Wertungssumme |
Nichtber. |
ausschlaggebend
für Vorschlag zur |
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wegen unan- |
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gemessen |
Auftrags- erteilung |
Nichtberück- sichtigung |
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angebot |
angebot |
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Preis |
andere
Kriterien |
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Kriterien |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
E1 |
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866.833,94 |
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2 |
E2 |
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954463,48 |
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4. Ergebnis nach rechnerischer, formaler und
fachtechnischer Prüfung:
1. Fa. Christoph, Heide brutto 866.833,94€
100%
2. Bieter 2 brutto 954.463,48€ 110,1%
5.
Vergabevorschlag
Nach der rechnerischen und fachtechnischen Prüfung ist die Firma
Christoph Projektgesellschaft mbH aus Heide günstigster Bieter mit einer Summe von brutto
866.833,94€
Die Firma
Christoph Projektgesellschaft mbH aus Heide ist mir bekannt und sowohl wirtschaftlich
als auch fachlich in der Lage, die ausgeschriebenen Arbeiten auszuführen.
In der Kostenberechnung vom 21.09.2021 wurden Kosten von brutto
281.535,85€ für die Maßnahme genannt. Zusätzlich sollte die Demontage der
Kesselanlage der ehemaligen Hausmeisterwohnung mit Anbindung über eine
Fernwärmeleitung an den Bestand in den Leistungsumfang mit aufgenommen werden.
Dadurch erhöhten sich die Kosten auf brutto 325.180,47€. Das Angebot der Firma
Christoph Projektgesellschaft mbH aus Heide weicht mit brutto 866.833,94€ ca.
266 % von der Kostenberechnung ab.
Wir haben bereits in der Mail vom 23.05.2022 in dem Abgleich zur
Kostenfortschreibung darauf hin gewiesen, dass die Preisbasis der Maßnahme auf
der Kostenberechnung vom 21.09.2021 gründet. Gemäß BKI wurde zu diesem
Zeitpunkt ein Index von 115,1 ausgewiesen. Aktuell wird der Wert mit 151
angegeben. Daraus resultiert ein konjunkturbedingter Anstieg von 35,9%.
Insgesamt konnte das Preisniveau der vorangegangenen Ausschreibungen
konjunkturbedingt nicht bestätigt werden. Die aktuelle hohe Auslastung der
Firmen führt zu einem sehr guten Auftrags- und Verdienstniveau auf dem
Festland. Die Belastung der Mitarbeiter ist dabei ungeschwächt. Die Betriebe
zeigen wenig Bereitschaft, Monteure auf Montage zu schicken und ein Angebot für
die Arbeiten auf Amrum abzugeben. Hinzu kommen die fehlenden
Handwerkerunterkünfte auf Amrum. Die Firmen müssen für die komplette
Montagezeit eine Ferienwohnung buchen. Dort muss preislich mit angeführt
werden, dass die im Zuge der Pandemie gestiegenen Unterkunftskosten auf Amrum
zu 100% in die Kalkulation des Angebotes einfließen. Auf Nachfrage bei dem
Bieter über eine alternative Unterbringung der Monteure in Wohncontainern wurde
die Meinung übermittelt, dass die Bereitschaft der Mitarbeiter für einen
Einsatz auf der Insel Amrum durch die Wahl der Unterkunft beeinflusst wird. Ein
Wohncontainer wäre dort keine Option. Bedingt durch das hohe Preisniveau des
zweiten Bieters kann bestätigt werden, dass die zuvor aufgeführten Punkte bei
der TGA das Ausschreibungsergebnis als marktüblich bewerten lassen.
Zur
Kostenreduzierung sind nachfolgende Optionen möglich:
-
Entfall des Titels „Demontagen“. Diese Arbeiten
können ggf. als Preisabfrage auch über Abbruchunternehmen oder Firmen auf der
Insel Amrum umgesetzt werden. Die Abbrucharbeiten würden gemäß Kostenanschlag
zzgl. einer Preissteigerung von 35,9% zu einer Vergabesumme von brutto 33.000€
führen können. Dies würde zu Einsparungen von brutto 74.214,35€ führen.
-
Entfall des Titels „Nahwärmeleitung“. Diese
Arbeiten können ggf. als Preisabfrage bei einem örtlichen Tiefbauer abgefordert
werden. Sofern es dort kein annehmbares Ergebnis geben sollte führt dies nicht
zu einer Belastung des Haushaltes für die verbleibenden Tätigkeiten zur
Sanierung des Schulgebäudes. Dies würde vorerst zu Einsparungen von brutto
120.594,91€
-
Die Wartungskosten sind in der Auftragssumme
enthalten und nicht über das Baukonto zu führen. Dadurch reduziert sich die
Auftragssumme um brutto 17.136,00€
Durch die zuvor
aufgeführten Maßnahmen reduziert sich das Angebot auf brutto 621.888,68€. Eine
Veränderung der Bieterfolge erfolgt nicht. Eine Auftragsreduzierung im
Vergabeverfahren ist nicht möglich. Nach der Beauftragung kann über einen
Nachtrag der Leistungsumfang angepasst werden. Der Bieter wird aufgefordert,
die oben aufgeführten Leistungen als auftragsreduzierenden Nachtrag anzubieten.
Etwaige Geschäftskosten und entgangener Gewinn können in dem Nachtrag
berücksichtigt werden und ggf. zu einer geringeren Einsparsumme führen als
prognostiziert.
Abstimmungsergebnis: einstimmig