Coronavirus: Stellungnahmen des Expertenrates der Bundesregierung

25. 01. 2022

Der Expertenrat der Bundesregierung hat am 22. Januar 2022 in zwei Stellungnahmen aktuelle Bewertungen zur COVID-19-Lage abgegeben. Bewertungen, die auch maßgebliche Grundlage für den Beschluss von Bund und Ländern vom 24. Januar 2022 waren.


Zum einen (Stellungnahme Nr. 3) nimmt der Expertenrat eine Beurteilung der Infektionslage und der notwendigen Maßnahmen vor.


Hervorzuheben sind:

 

  • Bei der Omikron-Variante ist der Schutz vor Infektionen durch eine bestehende Immunität deutlich vermindert, wodurch sich der Anteil der für Infektionen empfänglichen Bevölkerung kurzfristig etwa verdoppelt hat.
     
  • Die Omikron-Variante verbreitet sich bisher vor allem in jüngeren Bevölkerungsgruppen mit vielen Kontakten.
     
  • Bei den über 50-Jährigen besteht weiterhin eine zu große Impflücke.
     
  • Erwartet wird ein weiterer Anstieg der Infektionszahlen mit Inzidenzen von mehreren Tausend in einzelnen Regionen. Somit ist bei weiter steigenden Inzidenzen mit sehr vielen Krankenhausaufnahmen zu rechnen.
     
  • Das hochdynamische Infektionsgeschehen erfordert die Beibehaltung und strikte Umsetzung der bisherigen Maßnahmen. Bereits jetzt sollten weitere Maßnahmen zur Infektionskontrolle vorbereitet werden für den Fall, dass z.B. eine zu hohe Hospitalisierungsrate erreicht wird.

 

In einer weiteren Stellungnahme(Nummer 4) fordert der Expertenrat zudem dringende Maßnahmen für eine verbesserte Datenerhebung und Digitalisierung.

 

Benötigt werden unter anderem

 

  • eine nach Altersgruppen differenzierte Hospitalisierungsrate
     
  • eine Datengrundlage bezüglich der täglich verfügbaren und belegten Krankenhausbetten
     
  • eine systematische Datenerfassung zur Impfung und Therapie (u. a. Erfassung der Therapiemaßnahmen und des Impfstatus aller Bürger durch die Krankenversicherung)
     
  • hochaufgelöste Daten zu Impfquoten, Impfeffektivität und Nebenwirkungen
 

Bild zur Meldung: Bild von PIRO4D auf Pixabay