Herr Erb von der AVS GmbH berichtet anhand der anliegenden Präsentation.

 

Im Anschluss an die Präsentation entsteht eine rege Diskussion über die beiden vorgestellten Szenarien.

 

Aus der Runde wird vorgebracht, dass Szenario 1 aufgrund der Außenwirkung und der zu erwartenden Negativschlagzeilen als wenig sinnvoll erachtet wird. Die Insellage sei für die Umsetzung von Szenario 1 zwar prädestiniert, es wäre jedoch vor allem aufgrund der zeitlichen Komponente schwer vorstellbar, jeden Reisenden im Hafenbereich kontrollieren zu lassen.

 

Es wird aus der Runde aber auch zu bedenken gegeben, dass Szenario 1 der Wunschvorstellung – nämlich einer vollständigen Erfassung aller kurabgabepflichtigen Personen – am ehesten gerecht wird und Szenario 2 das Problem der „schwarzen Schafe“ nicht löst.

 

Herr Erb empfiehlt Szenario 2 und eine intensivere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur und ergänzt, dass die Investitionskosten für Szenario 1 im 6 bis 7-stelligen Bereich liegen. Für Szenario 2 müsste man pro Automat für die Tageskurabgabekarten eine 4 bis 5-stellige Summe, sowie die Kosten für Drehkreuzanlagen und Kontrollpersonal einplanen.

 

Im Weiteren wird auf die Wichtigkeit der Einhaltung des Fährfahrplans verwiesen und befürchtet, dass die Kurkartenkontrollen hierbei zu zeitlichen Verzögerungen führen.

Modelle wie in St. Peter-Ording oder Büsum – ohne Gates und Zäune – werden hierbei als zielführender empfunden.

 

Aus der Runde wird angemerkt, dass die Präsentation als sehr einseitig – nämlich zu Gunsten für Szenario 2 – empfunden wird. Die Kritik an Szenario 1 sei zwar nachvollziehbar, jedoch verlagert und vervielfacht Szenario 2 die Kontrollen. Anstatt einmal würde man mehrmals kontrolliert werden. Eine im Sinne der Gerechtigkeit notwendige Kontrolle aller kurabgabepflichtigen Personen wird - durch vereinzelte Kontrollstellen - als nur schwer realisierbar angesehen. Wichtig sei es, ein engeres Netz zu spannen, um so eine höher Abgabengerechtigkeit herzustellen.

 

Weiter wird angebracht, dass die Schaffung von Mehrwerten – wie z.B. kostenloser ÖPNV –zu einer größeren Akzeptanz der Kurabgabe und damit zu einer Steigerung der Kurabgaben-Ehrlichkeit der Tagesgäste, Vermieter und Eigentümer führen könnte. Es müsste jedoch auch sichergestellt werden, dass jeder Gast am Tag seiner Ankunft eine Föhr-Amrum Card erhält.

 

Abschließend ist man sich einig, dass beide Varianten zur Diskussion in die Entscheidungsgremien der Gemeinden gebracht werden sollen und eine Entscheidung für Szenario 2, eine spätere Entwicklung hin zu Szenario 1 nicht ausschließt. In der nächsten Sitzung des Zweckverbandes Tourismusverband Föhr soll dann das weitere Vorgehen – entsprechend dem Meinungsbild aus den Gemeinden – beschlossen werden.