Beschlussempfehlung:
Die durch das Gutachten dargestellte Dringlichkeit der
Beseitigung der aufgezeigten Defizite wird festgestellt. Die beteiligten
Verkehrsträger und die zuständigen Aufgabenträger werden aufgefordert,
Handlungsstrategien zum Abbau der aufgezeigten Defizite zügig umzusetzen. Dabei
sollen der festgestellte Bedarf der Einheimischen insbesondere berücksichtigt
werden.
Die Insel- und Halligkonferenz wird gebeten, die festgestellten Defizite der Verkehrsanbindung der Insel Föhr in ihr regionales Verkehrskonzept aufzunehmen und in eine zukunftsorientierte Verkehrsstrategie für die Region Uthlande zu integrieren.
Dies sollte in enger Abstimmung mit den Vertretern der Insel Amrum geschehen.
Sachdarstellung mit Begründung:
Die Insel- und Halligkonferenz hat im Jahr 2004 das Gutachten „Mobilität und Erreichbarkeit der Inseln und Halligen in Nordfriesland sowie der Hochseeinsel Helgoland“ in Auftrag gegeben.
Im Februar 2005 wurde in einem regionalen „Strategieworkshop“ die Ergebnisse der Grundlagenerhebung und Marktuntersuchung vorgestellt. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Wyk hat in seiner Sitzung am 08. März 2005 davon Kenntnis genommen, die Dokumentation wurde an alle Fraktionen verteilt.
Den Mitgliedern der Insel- und Halligkonferenz wurden auf ihrer Sitzung im April auf Helgoland die vom Gutachter erarbeiteten Handlungsfelder vorgestellt, und in der AG Verkehr der Insel- und Halligkonferenz im Mai 2005 wurden die daraus entwickelten Entwürfe der „Schlüsselprojekte“ diskutiert. Die AG Verkehr hat dazu folgenden Beschluss gefasst:
Die
Mitglieder der AG Verkehr beschließen, das die Vorlage von den Ämtern/ Städten/
Gemeinden der Insel- und Halligkonferenz beraten und beschlossen wird. So ist
gewährleistet, dass Umsetzungsprojekte im Bereich Verkehr von allen Mitgliedern
getragen werden.
Die Beschreibung der vier Schlüsselprojekte für die Region Uthlande sind dieser Vorlage beigefügt.
Der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen hat die Festlegung der Handlungsfelder in seiner Sitzung am 04.08.2005 ausführlich beraten. Die ergänzenden Empfehlungen des Ausschusses sind in die Beschlussempfehlung und in die Fragestellung zu den vier Handlungsfeldern kursiv eingearbeitet.
Anlagen:
ANLAGE ZUR VORLAGE 1535/1
Mobilität und Erreichbarkeit
der
Inseln und Halligen in Nordfriesland
sowie
der Hochseeinsel Helgoland
„Schlüsselprojekte“:
Übergeordnete
Projekte im Entwicklungskonzept
Die Beschlussvorschläge für die Ausschussmitglieder
sind „fett“und „kursiv“ eingefügt.
Ausgearbeitet
für:
Regionalbüro Uthlande
Der Insel- und Halligkonferenz
ENTWURF
Hafenstraße
23
25938
Wyk auf Föhr
Bearbeiter:
u r b a n u s GbR
An der Untertrave 81-83
Schnittstellen zu
Handlungsfeldern:
Handlungsfeld 2: Optimierung von Erreichbarkeiten und Mobilitätsangeboten
Handlungsfeld 3: Verbesserung der Integration der Verkehrsträger und Verkehrsmittel
Intention des Projektes:
Die regionale und überregionale Erreichbarkeit der Inseln und Halligen mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat eine zentrale Bedeutung für deren Akzeptanz-Steigerung. Die Verringerung des Pkw-Verkehrs bei der Anreise der Urlaubsgäste und Tagestouristen ist nicht nur verkehrlich wünschenswert, sondern auch aus Marketinggesichtspunkten („Nationalpark“, „Natur und Landschaft als Imagefaktor“) von hohem Stellenwert. Im Zielfocus soll eine Lösung stehen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Inseln und Halligen stärkt, gleichzeitig aber auch einer kritischen Prüfung der technischen und finanziellen Machbarkeit standhält und damit langfristigen Bestand hat.
Zentrale Fragestellungen des
Projektes:
· Welche strategische und faktische Bedeutung hat der Fernverkehr (ICE / IC / EC) für die Inseln und Halligen (einschließlich Helgoland) ?
· Ist eine Direktanbindung weiterer Fernziele bzw. Stadtregionen an die Inseln bzw. die Fährhäfen wünschenswert und realisierbar ?
· Gibt es für Kurswagen eine plausible Notwendigkeit bzw. wichtige verkehrliche Vorteile ?
Ersatz: Wie ist die
Einbindung der Kurswagen in der Zukunft zu sichern?
· Wie kann die Anbindung der Metropolregion Hamburg weiter verbessert werden und welche Vorteile dazu würde eine Elektrifizierung der Streche Elmshorn - Westerland bringen.
· Welche Anbindungsvariante für den Fährhafen Dagebüll (Bahn, Bus oder Kombination Bahn-Bus) ist unter Abwägung verkehrlicher und wirtschaftlicher Aspekte die sinnvollste Lösung ?
· Welche flankierenden Maßnahmen und Investitionen sind erforderlich, um eine Bahnanbindung von Dagebüll zu erhalten und ggf. aufzuwerten (Streckenkapazität, Signaltechnik, Bahnstationen) ?
· Welche Ergänzungen an Direktverbindungen sind im Busnetz weiter zu verfolgen ?
·
Zusatz: Wie können die Verbindungen zu
Husum und Flensburg als Anlaufschwerpunkte für die Insulaner verbessert und
gestärkt werden?
Der Ausschuss bestätigt die
Fragestellungen
Beteiligte Partner / Akteure des
Projektes
· DB Fernverkehr
·
Nord-Ostsee-Bahn
NOB
· Norddeutsche Eisenbahn Gesellschaft NEG
· Verkehrsgemeinschaft Nordfriesland Regional VGNF
· LVS Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (ggf. Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen)
Vorschlag zusätzlich:
Tourismusvertreter (z.B. regional Nordseebäderverband)
Mit den Änderungen (fett/kursiv)angenommen
(2) Bessere Vernetzung von Bahn - Bus - Fähre
Schnittstellen zu
Handlungsfeldern:
Handlungsfeld 2: Optimierung von Erreichbarkeiten und Mobilitätsangeboten
Handlungsfeld 3: Verbesserung der Integration der Verkehrsträger und Verkehrsmittel
Intention des Projektes:
Die derzeitige Vernetzung der öffentlichen Verkehrsträger untereinander sowie mit den Fähr- und Schiffsverkehren ist einer der Hauptkritikpunkte der einheimischen Bevölkerung und der Touristen. Aufgrund der räumlichen Lage der Inseln und Halligen werden Umsteigebeziehungen weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Neben einer (direkten) Anbindung der Verknüpfungspunkte sind gute räumliche und zeitliche Übergangsbedingungen unverzichtbar für eine Förderung öffentlicher Verkehrsmittel. Dabei reicht es nicht, punktuell Anschlüsse zu optimieren. Um die Flexibilität für den potenziellen Fahrgast zu erhöhen, sind vielmehr gute Anschlüsse über einen größeren Zeitabschnitt bereitzustellen. Im Zielfocus stehen dabei vor allem die Übergänge zu den Fähr- und Schiffslinien. Eine schlüssige Gesamtlösung ist auch vor dem Hintergrund erforderlich, dass hier Investitionen für eine Aufwertung der Verknüpfungsknoten anstehen.
Zentrale Fragestellungen des
Projektes:
· Welche Bahnstation(en) in Nordfriesland bilden künftig das „Tor“ zu den Inseln und Halligen bzw. übernehmen künftig die zentrale Verteilerfunktion zwischen den öffentlichen Verkehrsträgern ?
· Welche Infrastrukturverbesserungen und –investitionen sind zur Erfüllung der Verteilerfunktion erforderlich (Stichworte u.a. Barrierefreiheit, Serviceangebote) ?
· Welche Möglichkeiten gibt es, die zeitliche Verknüpfung (Anschlussqualität) zwischen den öffentlichen Verkehrsträgern und insbesondere zwischen dem ÖPNV und den Fähr-/Schiffslinien zu verbessern (Stichwort: Anschlussharmonisierung)
· Welche Konsequenzen bzw. „Szenarien“ ergeben sich daraus für die Fahrplangestaltung der einzelnen integrierten Verkehrsträger ?
· Wie kann eine kontinuierliche und Gesamtsystem-orientierte Koordination der Fahrplangestaltung erfolgen ?
Der Ausschuss bestätigt die
Fragestellungen und stellt die besondere Bedeutung folgender Punkte heraus:
-
die Qualifizierung des Bahnhofes in
Niebüll und der räumlichen Verknüpfung der Ankünfte und Abreisen
-
Prüfung des Modells „Busbahnsteig Niebüll“
-
Prüfung anderer Bahnhöfe auf sinnvolle
Nutzung für die Anbindung an die Inseln und Halligen
-
die Verbesserung der zeitlichen
Verknüpfung der Verkehrsträger (Anschlussqualität, Anschlussharmonisierung)
-
Kontinuierliche Koordination der
Fahrplangestaltung
Mit
den Änderungen (fett/kursiv) angenommen
Beteiligte Partner / Akteure des
Projektes
· DB Fernverkehr
· DB Station & Service
· Betroffene regionale Eisenbahnunternehmen (u.a. NOB, NEG)
· Betroffene Busunternehmen (u.a. VGNF, SVG)
· Reedereien (u.a. W.D.R., NPDG, Rahder, Adler)
· LVS Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (ggf. Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen)
· ÖPNV Aufgabenträger
(3) Optimierung des Verkehrsangebotes speziell in Randzeiten
Schnittstellen zu
Handlungsfeldern:
Handlungsfeld 2: Optimierung von Erreichbarkeiten und Mobilitätsangeboten
Handlungsfeld 4: Erschließung neuer Nutzerpotenziale für integrierte Mobilitätsangebote
Intention des Projektes:
Zentrale Fragestellungen des
Projektes:
Beteiligte Partner / Akteure des Projektes
· Betreiber der Inselbusverkehre (W.D.R., NPDG, SVG),
· Betreiber der Regionalbusverkehre (VGNF, ggf. Rohde und Autokraft)
· Ggf. zusätzliche Mobilitätsdienstleister
· Ggf. Tourismusverantwortliche
(4) Aufbau eines integrierten
Mobilitätsmarketing mit Mobilitätsberatung
Schnittstellen zu
Handlungsfeldern:
Handlungsfeld 5:
Aufbau eines integrierten Mobilitätsmarketing und Professionalisierung
bestehender Aktivitäten
Intention des Projektes:
Zentrale Fragestellungen des
Projektes:
· Lassen sich gemeinsame Strukturen für eine Präsentation der Mobilitäts-Informationen insbesondere in den Gastgeberverzeichnissen und bei den Internetauftritten finden ?
· In welchen Bereichen sind übergreifende Informations-Standards anzustreben und wie könnten diese konkret aussehen ?
· Über welche Strukturen lässt sich der Vertrieb von Mobilitäts-Informationen optimieren bzw. am effizientesten organisieren ?
· Welche Anforderungen soll eine Mobilitätsberatung erfüllen und in welchen Bereichen gibt es hierfür Bedarf ?
· Wie kann eine Mobilitätsberatung organisiert und können hierfür vorhandene Strukturen / Einrichtungen genutzt werden („Kooperationsmodell“) ?
Der Ausschuss bestätigt die
Fragestellungen des Projektes.
So
beschlossen
Beteiligte Partner / Akteure
des Projektes
· Tourismusinformationen / Kurverwaltungen
· DB Station & Service
· DB Reise & Touristik
· NEG und NOB
· Marketingbeauftragte der Reedereien und Busunternehmen
· ggf. weitere ausgewählte Mobilitätsdienstleister