hier: Verkauf eines Teilstücks des Mittelfardingsweges an den Verein Elmeere e.V.
Beschlussempfehlung:
Die Gemeindevertretung beschließt den Verkauf eines Teilstücks von ca.
800 m des Mittelfardingsweges (an den Flächen des Kerngebiets des Vereins
Elmeere e.V. liegend) zum Abbau von Kleie für die Deichverstärkung
Utersum/Dunsum unter folgenden Voraussetzungen:
1. Die gesamte
benötigte Kleie von ca. 300.000 cbm wird aus dem Kerngebiet gewonnen.
2. Die Flächen werden
nicht tiefer als 40- 90 cm abgebaut.
3. Die Straßen und
Wege am Kerngebiet werden in Absprache
mit dem LKN hergerichtet.
4. Noch zu benennende
Vertreter der Gemeindevertretung nehmen an der planerischen Gestaltung des
Kerngebiets teil (u.a. auch Gestaltung der Böschungen o.ä.).
5. Der Verein Elmeere
e.V. lässt zukünftig bei Kaufangeboten von landwirtschaftlichen Flächen in der
Oevenumer Marsch interessierten Landwirten ein Vorkaufsrecht.
Sachdarstellung mit Begründung:
In der
Einwohnerversammlung am 20.1.16 wurde das Vorhaben der angebotenen Kleientnahme
für die Deichverstärkung Utersum/ Dunsum
in Verbindung mit der Renaturierung des Kerngebiets des Vereins Elmeere e.V. in
der Oevenumer Marsch noch einmal durch das LKN und der UNB des Kreises NF
vorgestellt und anschließend diskutiert.
Für die Realisierung
des Vorhabens wäre der Verkauf eines Teilstücks des Mittelfardingsweges
durch die Gemeinde
Oevenum laut Herrn Brambrink, UNB zwingend notwendig.
Es war ein Angebot
des Vereins Elmeere an den LKN die Kleie für die Deichverstärkung im Rahmen der
Renaturierung kostenfrei abzubauen.
Für die Genehmigung
der Renaturierung durch die UNB müsse ein Mehrwert des Biotops entstehen. Das
würde erreicht, in dem der Weg in die Flächen eingebunden würde, und so die
bisher vorhandenen Zäune entfernt und die Seitengräben in den Maßnahmen
berücksichtigt werden könnten. Die Renaturierung des Kerngebiets, ob in zwei
kleineren Teilflächen oder als ein Ganzes, wird vom Verein Elmeere e.V. in
jedem Fall angestrebt.
Herr Dr.Oellerich,
LKN stellt die Sachlage aus Sicht seiner Behörde dar. Die Kleie auf der Fläche
wäre lt. Gutachten von bester Qualität für die Deichverstärkung. Es würden ca.
300.000 cbm benötigt, die aus dieser Fläche gewonnen werden könnten. Bei
bisherigen Planungen, in Zusammenarbeit mit der UNB, dem DSV, der Gemeinde
Oevenum und dem Verein Elmeere e.V., wurde erarbeitet, wie die Flächen bei
einem Bodenabbau von 45 cm – 75 cm gestaltet werden könnten.
Zum Argument, es
gäbe genügend andere Flächen, die das LKN auf Föhr für die Kleientnahme
erwerben könnte, teilte er mit, dass in seinem Hause solche Angebote bisher
nicht eingegangen sind.
Zudem müssten sich
die Föhrer im Klaren sein, dass dann mehrere Flächen benötigt werden, die
metertief für die nötige Menge Kleie ausgehoben würden. In Oldsum habe es 7 Jahre gedauert, ausreichende Flächen
anzukaufen und jeder weiß, dass die Qualität zu wünschen übrig ließ. Da man
aber aus den Fehlern lernen wolle, würde man die Kleientnahme im Kerngebiet favorisieren.
Wegen der
derzeitigen Gesetzeslage, käme eine Kleigewinnung aus dem Vorland nicht in
Frage und müsste deshalb auch nicht diskutiert werden.
Herr Dr. Hark
Ketelsen, Geschäftsführer des DSV, teilte mit, dass die angedachte Verlegung
des Vorfluters an dem Seitengraben des Norderfardingsweges durch den Ausschuss
des DSV
Zugunsten der
Kleientnahme abgestimmt wurde.
Der jetzige
Vorfluter würde nicht mehr zwingend benötigt, da die letzte dadurch entwässerte
landwirtschaftliche Fläche an den Verein Elmeere e.V. verkauft worden ist.
Man habe sich die
Entscheidung nicht leicht gemacht, aber vordergründig sei nun mal die
Deichverstärkung in Utersum/Dunsum zu sehen.
Es wäre das letzte
Deichstück, von dem wir nicht wissen, wie lange er einer Sturmflut standhalten
würde. Die Verstärkung des Teilstücks ist beim Küstenschutz ganz oben
angesiedelt, derzeit seien die notwendigen Planungen und Finanzmittel zur
Verfügung gestellt. Nach der
Durchführung hätte Föhr, nach heutigen Berechnungen, bis 2100 einen sicheren
Deich und damit sicheren Küstenschutz.
Es wird eindringlich
an die Gemeindevertretung Oevenum appelliert, dass die Maßnahme für die
Deichverstärkung Utersum/Dunsum und damit für ganz Föhr wichtig ist, und bittet das in die Entscheidung mit
einfließen zu lassen.