Betreff
Realisierung einer Kleientnahme für die Deichverstärkung Dunsum/Utersum

hier: Verkauf eines Teilstücks des Mittelfardingsweges an den Verein Elmeere e.V.
Vorlage
Oev/000096
Art
Beschlussvorlage Oevenum

Beschlussempfehlung:

 

Die Gemeindevertretung beschließt den Verkauf eines Teilstücks von ca. 800 m des Mittelfardingsweges (an den Flächen des Kerngebiets des Vereins Elmeere e.V. liegend) zum Abbau von Kleie für die Deichverstärkung Utersum/Dunsum unter folgenden Voraussetzungen:

 

1.   Die gesamte benötigte Kleie von ca. 300.000 cbm wird aus dem Kerngebiet gewonnen.

2.   Die Flächen werden nicht tiefer als 40- 90 cm abgebaut.

3.   Die Straßen und Wege am Kerngebiet  werden in Absprache mit dem LKN hergerichtet.

4.   Noch zu benennende Vertreter der Gemeindevertretung nehmen an der planerischen Gestaltung des Kerngebiets teil (u.a. auch Gestaltung der Böschungen o.ä.).

5.   Der Verein Elmeere e.V. lässt zukünftig bei Kaufangeboten von landwirtschaftlichen Flächen in der Oevenumer Marsch interessierten Landwirten ein Vorkaufsrecht.

 

 

Sachdarstellung mit Begründung:

 

In der Einwohnerversammlung am 20.1.16 wurde das Vorhaben der angebotenen Kleientnahme für die  Deichverstärkung Utersum/ Dunsum in Verbindung mit der Renaturierung des Kerngebiets des Vereins Elmeere e.V. in der Oevenumer Marsch noch einmal durch das LKN und der UNB des Kreises NF vorgestellt und anschließend diskutiert.

 

Für die Realisierung des Vorhabens wäre der Verkauf eines Teilstücks des Mittelfardingsweges

durch die Gemeinde Oevenum laut Herrn Brambrink, UNB zwingend notwendig.

Es war ein Angebot des Vereins Elmeere an den LKN die Kleie für die Deichverstärkung im Rahmen der Renaturierung kostenfrei abzubauen.

Für die Genehmigung der Renaturierung durch die UNB müsse ein Mehrwert des Biotops entstehen. Das würde erreicht, in dem der Weg in die Flächen eingebunden würde, und so die bisher vorhandenen Zäune entfernt und die Seitengräben in den Maßnahmen berücksichtigt werden könnten. Die Renaturierung des Kerngebiets, ob in zwei kleineren Teilflächen oder als ein Ganzes, wird vom Verein Elmeere e.V. in jedem Fall angestrebt.

Herr Dr.Oellerich, LKN stellt die Sachlage aus Sicht seiner Behörde dar. Die Kleie auf der Fläche wäre lt. Gutachten von bester Qualität für die Deichverstärkung. Es würden ca. 300.000 cbm benötigt, die aus dieser Fläche gewonnen werden könnten. Bei bisherigen Planungen, in Zusammenarbeit mit der UNB, dem DSV, der Gemeinde Oevenum und dem Verein Elmeere e.V., wurde erarbeitet, wie die Flächen bei einem Bodenabbau von 45 cm – 75 cm gestaltet werden könnten.

Zum Argument, es gäbe genügend andere Flächen, die das LKN auf Föhr für die Kleientnahme erwerben könnte, teilte er mit, dass in seinem Hause solche Angebote bisher nicht eingegangen sind.

Zudem müssten sich die Föhrer im Klaren sein, dass dann mehrere Flächen benötigt werden, die metertief für die nötige Menge Kleie ausgehoben würden. In Oldsum habe es  7 Jahre gedauert, ausreichende Flächen anzukaufen und jeder weiß, dass die Qualität zu wünschen übrig ließ. Da man aber aus den Fehlern lernen wolle, würde man die Kleientnahme  im Kerngebiet favorisieren.

Wegen der derzeitigen Gesetzeslage, käme eine Kleigewinnung aus dem Vorland nicht in Frage und müsste deshalb auch nicht diskutiert werden.

Herr Dr. Hark Ketelsen, Geschäftsführer des DSV, teilte mit, dass die angedachte Verlegung des Vorfluters an dem Seitengraben des Norderfardingsweges durch den Ausschuss des DSV

Zugunsten der Kleientnahme abgestimmt wurde.

Der jetzige Vorfluter würde nicht mehr zwingend benötigt, da die letzte dadurch entwässerte landwirtschaftliche Fläche an den Verein Elmeere e.V. verkauft worden ist.

Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber vordergründig sei nun mal die Deichverstärkung in Utersum/Dunsum zu sehen.

Es wäre das letzte Deichstück, von dem wir nicht wissen, wie lange er einer Sturmflut standhalten würde. Die Verstärkung des Teilstücks ist beim Küstenschutz ganz oben angesiedelt, derzeit seien die notwendigen Planungen und Finanzmittel zur Verfügung gestellt.  Nach der Durchführung hätte Föhr, nach heutigen Berechnungen, bis 2100 einen sicheren Deich und damit sicheren Küstenschutz.

Es wird eindringlich an die Gemeindevertretung Oevenum appelliert, dass die Maßnahme für die Deichverstärkung Utersum/Dunsum und damit für ganz Föhr wichtig ist,  und bittet das in die Entscheidung mit einfließen zu lassen.