Beschlussempfehlung:
Die Stadtvertretung
beschließt,
1.
dass die Nutzung des ehem. AOK-Kinderkurheims durch
die Nationalpark-Service gGmbH bzw. Schutzstation Wattenmeer und der Gestaltung
des Areals zu einem Nachhaltigkeitszentrum erfolgen soll,
- dass weitere
öffentliche Nutzungen zur synergetischen Weiterentwicklung des Grundstücks
sind zu prüfen sind,
- dass im
Hinblick auf eine dauerhafte öffentliche Nutzung Trägerschaft,
Finanzierung und Fördermöglichkeiten auszuloten sind.
Sachdarstellung
mit Begründung:
Die Stadt Wyk auf
Föhr hat das Eigentum an der Liegenschaft des ehem. AOK-Kinderkurheims in der
Strandstraße 60 in Wyk auf Föhr im Jahr 2018 erworben. Bis 2015 wurde dort der
Kurbetrieb durch die „AOK Kinderkurheim GmbH“ betrieben. In den folgenden
Jahren wurde unter verschiedenen Gesichtspunkten eine Entwicklung des Bereiches
diskutiert.
Im Anschluss an die
Sitzung der Stadtvertretung vom 02.12.2021 wurde eine Lenkungsgruppe, bestehend
aus Mitgliedern der Stadtvertretung und der Leitung der Liegenschaftsverwaltung
zur möglichen Entwicklung des Areals gegründet. Die Lenkungsgruppe hat sich in
bislang zwei Sitzungen mit der Thematik beschäftigt.
Im Ergebnis wurden verschiedene Aspekte möglicher Folgenutzungen für das
Areal diskutiert. Grundsätzlich wurde die weitere Entwicklung im Sinne eines
„Nachhaltigkeitszentrums“ begrüßt. Einvernehmlich ist man der Auffassung, dass
die Folgenutzung sowohl für die Einwohnerinnen und Einwohner als auch für die
Touristinnen und Touristen der Insel entwickelt werden sollte.
Grundsätzliche Fragen zur Finanzierung bzw. Trägerschaft wurden noch
nicht abschließend beantwortet. Vertiefend sollte im weiteren Verlauf des
Entwicklungsprozesses darüber nachgedacht werden, ob das Objekt durch den Liegenschaftsbetrieb,
einen übergeordneten Träger oder durch eine neue Form – z. B. im Rahmen einer
zu gründenden Stiftung – betreut werden sollte. Das Gleiche gilt für zu
akquirierende Fördermittel. Hierzu werden entsprechende Ausführungen zu
gegebener Zeit folgen.
Als Einstieg in
eine zukunftsweisende, weitgehend öffentliche Nutzung wurde die Möglichkeit der
Unterbringung des „Nationalpark-Hauses“ sowie der Schutzstation Wattenmeer
gesehen, die auf Grund der räumlichen Enge eine Verlagerung des Standortes aus
dem Amtsgebäude erforderlich machte. Mit den Vertretern der
Nationalparkverwaltung bzw. der Nationalpark-Service gGmbH und der
Schutzstation Wattenmeer als betreuendem Verband, wurde daraufhin ein weiteres
Gespräch im Rahmen der Lenkungsgruppe geführt. Seitens der Stadt Wyk wurde zum
Ausdruck gebracht, dass eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der
Nationalpark-Service gGmbH und der Schutzstation ausdrücklich zu begrüßen ist.
Für die Insel ist der Nationalpark ein bedeutender Faktor als Partner im Naturschutz
wie auch bei der nachhaltigen Inwertsetzung des Tourismus. Auch zukünftig
sollte die Nationalparkbetreuung gemeinsam in einem „Nationalpark-Haus“
gestaltet werden und auf Föhr ein Nationalpark-Betreuungs- und Bildungsangebote
sowohl für Einheimische wie auch für die erheblich angestiegene Zahl der
touristischen Gäste bieten.
Im Rahmen des
Gespräches wurde deutlich, dass das Ministerium für Energiewende,
Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELLUND) die Aktivitäten der
Stadt Wyk, der Nationalpark-Service gGmbH und der Schutzstation Wattenmeer auf
der Insel Föhr in der Verbindung von Schutzgebietsbetreuung, Bildungs- und
Informationsarbeit und touristischer Inwertsetzung nach den Kriterien einer
nachhaltigen Entwicklung begrüßt. In der Biodiversitätsstudie des MELUND ist
eine Weiterentwicklung der Angebote der Nationalparkverwaltung und des
betreuenden Verbandes u. a. in einem zukünftigen „Nationalpark-Haus Föhr“
explizit vorgesehen.
Als neuer möglicher
Standort für das „Nationalpark-Haus Föhr“ kann kurzfristig das ehem. AOK
Kinderkurheim entwickelt werden. Dort soll als „Übergangslösung“ die vorhandene
Ausstellung mit Aquarien aus dem Amtsgebäude aus Mitteln der
Nationalpark-Service gGmbH in Teilen aufgebaut und durch die Schutzstation Wattenmeer
betrieben werden.
Gemeinsames Ziel
ist es, die „Übergangslösung“ im ehem. AOK Kinderkurheim langfristig zu
entwickeln und nach Sanierung der Liegenschaft eine neue Ausstellung zu
schaffen. Finanzmittel für die Neugestaltung der Ausstellung sind zeitnah in
Aussicht gestellt. Ab dem 1.08.2022 würde die Schutzstation Wattenmeer das
Gebäude mieten, die Nationalpark-Service gGmbH wird eine
Nationalpark-Ausstellung aufbauen und der Schutzstation Wattenmeer zur
Betreuung überlassen.
Zwischen den
Beteiligten herrscht Einigkeit darüber, dass die baulichen Anlagen und das
Grundstück selbst geeignet sind, das vorgesehene „Nationalpark-Haus Föhr“ als
einen ersten Schritt hin zur Entwicklung eines „Nachhaltigkeitszentrums Föhr“
zu verstehen. Weitere mögliche Beteiligte auf der Insel sollen in diesen
Prozess eingebunden werden.
Zukünftige Aufgaben
der Schutzstation Wattenmeer:
·
Schutzgebietsbetreuung
als betreuender Verband auf Föhr
·
Betrieb
der Nationalpark-Ausstellung
·
Betrieb
des „Wattlabors“ im „Nationalparkhaus-Haus Föhr“
·
Durchführung
von Seminaren, Gruppenveranstaltungen, Vorträgen, Events
·
Durchführungen
von Exkursionen im Freiland
Zukünftige Aufgaben
der Nationalpark-Service gGmbH:
·
Einbau
der vorhandenen Ausstellung und Aquarien aus dem Amtsgebäude in Teilen als
„Übergangslösung“
·
Reattraktivierung
der Ausstellung (Konzeption, Finanzierung und Einbau im „Nationalpark-Haus
Föhr“) als Dauerlösung
Ergänzend zu dieser
Option sollen weitere Überlegungen folgen, die eine öffentlich verträgliche Weiterentwicklung
des Areals gewährleisten. So wird z. B. jetzt bereits die vorhandene Turnhalle
durch den WTB Wyker Turnerbund e. V. genutzt. Darüber hinaus wäre es denkbar,
im weitesten Sinne auch Gemeinwesen orientierte Nutzungen wie z. B. eine
Kindertagesbetreuung unter anderem auch für Gästekinder oder ähnliches zu
integrieren. Entsprechende potenzielle Möglichkeiten werden in der Folgezeit
ausgelotet.