Auftragsvergabe: Heizungsarbeiten
Beschlussempfehlung:
Unter
Berücksichtigung der vorangegangenen Punkte wird vorgeschlagen, den Auftrag für
die Heizungsarbeiten auf das vollständige Angebot des Bieters, Christoph Projektgesellschaft TGA GmbH, Norderstraße
47, 25746 Heide,
zur vorläufigen Auftragssumme von 866.833,94
€ brutto zu erteilen.
Aufgrund der
endenden Zuschlagsfrist zum 16.01.2023 und der erforderlichen Beauftragung zum 10.01.2023
gem. des Vergabeablaufplans der Architekten, hat der Amtsdirektor gemäß § 15b
Abs. 7 der Amtsordnung in Verbindung mit § 55 Abs.4 der Gemeindeordnung entschieden, dass der
Auftrag gemäß des Vergabevorschlags vergeben wird.
Die Eilentscheidung des Amtsdirektors wird zur Kenntnis genommen.
Sachdarstellung mit Begründung:
Für die Baumaßnahme „Sanierung der Öömrang Skuul 2.
+ 3. Bauabschnitt in Nebel/Amrum“ wurde eine beschränkte Ausschreibung für die Heizungsarbeiten
am 16.11.2022 nach VOB/A durchgeführt.
Im Rahmen der beschränkten Ausschreibung wurden sieben
Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert. Vier Firmen haben die Vergabeunterlagen
von der BI_Medien-Plattform heruntergeladen. Zum Eröffnungstermin am 01.12.2022
um 15:01 Uhr lagen laut Niederschrift der Angebotseröffnung 2 Angebote vor. Nebenangebote waren nicht
zugelassen.
Angebotsprüfung und Vergabevorschlag
1. Allgemeines
7 Firmen wurden zur Angebotsabgabe
eingeladen
2 Angebote wurden abgegeben
0 Angebote wurden verspätet abgegeben
2 Angebote sind uneingeschränkt wertbar
0 Angebote sind nicht wertbar
2. Rechnerische Prüfung
Die rechnerische Prüfung wurde mittels EDV durchgeführt und zeigt das
folgende Ergebnis:
1.
Fa. Christoph, Heide brutto 866.833,94€ 100%
2.
Bieter 2 brutto 954.463,48€ 110,1%
3. Formale und fachtechnische Prüfung der Angebote:
– siehe
nachfolgende Seiten –
3.3
Zusammenfassung der formalen und fachtechnischen Prüfung der Angebote
Gründe für die Nichtberücksichtigung von Bietern
nach technischer und
wirtschaftlicher Prüfung.
(Nummerierung
gemäß Bieterrangfolge nach rechnerischer Prüfung)
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Ange- bot |
Firmen- |
Aus- schluss |
nicht geeig- net |
Wertungssumme |
Nichtber. |
ausschlaggebend
für Vorschlag zur |
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wegen un- |
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angemessen |
Auftragserteilung |
Nichtberücksichtigung |
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angebot |
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Preis |
andere Kriterien |
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Kriterien |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
E1 |
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866.833,94 |
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2 |
E2 |
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954463,48 |
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4. Ergebnis nach rechnerischer, formaler und
fachtechnischer Prüfung:
1. Fa. Christoph, Heide brutto 866.833,94€ 100%
2. Bieter 2 brutto 954.463,48€ 110,1%
5. Vergabevorschlag
Nach der
rechnerischen und fachtechnischen Prüfung ist die Firma Christoph
Projektgesellschaft mbH aus Heide günstigster Bieter mit einer Summe von brutto 866.833,94€
Die Firma Christoph Projektgesellschaft mbH aus
Heide ist mir bekannt und
sowohl wirtschaftlich als auch fachlich in der Lage, die ausgeschriebenen
Arbeiten auszuführen.
In der
Kostenberechnung vom 21.09.2021 wurden Kosten von brutto 281.535,85€ für die
Maßnahme genannt. Zusätzlich sollte die Demontage der Kesselanlage der
ehemaligen Hausmeisterwohnung mit Anbindung über eine Fernwärmeleitung an den
Bestand in den Leistungsumfang mit aufgenommen werden. Dadurch erhöhten sich
die Kosten auf brutto 325.180,47€. Das Angebot der Firma Christoph
Projektgesellschaft mbH aus Heide
weicht mit brutto 866.833,94€ ca. 266 % von der Kostenberechnung ab.
Wir haben bereits in
der Mail vom 23.05.2022 in dem Abgleich zur Kostenfortschreibung darauf hin
gewiesen, dass die Preisbasis der Maßnahme auf der Kostenberechnung vom
21.09.2021 gründet. Gemäß BKI wurde zu diesem Zeitpunkt ein Index von 115,1
ausgewiesen. Aktuell wird der Wert mit 151 angegeben. Daraus resultiert ein
konjunkturbedingter Anstieg von 35,9%.
Insgesamt konnte das Preisniveau der vorangegangenen Ausschreibungen
konjunkturbedingt nicht bestätigt werden. Die aktuelle hohe Auslastung der
Firmen führt zu einem sehr guten Auftrags- und Verdienstniveau auf dem
Festland. Die Belastung der Mitarbeiter ist dabei ungeschwächt. Die Betriebe
zeigen wenig Bereitschaft, Monteure auf Montage zu schicken und ein Angebot für
die Arbeiten auf Amrum abzugeben. Hinzu kommen die fehlenden
Handwerkerunterkünfte auf Amrum. Die Firmen müssen für die komplette
Montagezeit eine Ferienwohnung buchen. Dort muss preislich mit angeführt
werden, dass die im Zuge der Pandemie gestiegenen Unterkunftskosten auf Amrum
zu 100% in die Kalkulation des Angebotes einfließen. Auf Nachfrage bei dem
Bieter über eine alternative Unterbringung der Monteure in Wohncontainern wurde
die Meinung übermittelt, dass die Bereitschaft der Mitarbeiter für einen
Einsatz auf der Insel Amrum durch die Wahl der Unterkunft beeinflusst wird. Ein
Wohncontainer wäre dort keine Option. Bedingt durch das hohe Preisniveau des
zweiten Bieters kann bestätigt werden, dass die zuvor aufgeführten Punkte bei
der TGA das Ausschreibungsergebnis als marktüblich bewerten lassen.
Zur
Kostenreduzierung sind nachfolgende Optionen möglich:
-
Entfall des Titels „Demontagen“. Diese Arbeiten
können ggf. als Preisabfrage auch über Abbruchunternehmen oder Firmen auf der
Insel Amrum umgesetzt werden. Die Abbrucharbeiten würden gemäß Kostenanschlag
zzgl. einer Preissteigerung von 35,9% zu einer Vergabesumme von brutto 33.000€
führen können. Dies würde zu Einsparungen von brutto 74.214,35€ führen.
-
Entfall
des Titels „Nahwärmeleitung“. Diese Arbeiten können ggf. als Preisabfrage bei
einem örtlichen Tiefbauer abgefordert werden. Sofern es dort kein annehmbares
Ergebnis geben sollte führt dies nicht zu einer Belastung des Haushaltes für
die verbleibenden Tätigkeiten zur Sanierung des Schulgebäudes. Dies würde
vorerst zu Einsparungen von brutto 120.594,91€
-
Die
Wartungskosten sind in der Auftragssumme enthalten und nicht über das Baukonto
zu führen. Dadurch reduziert sich die Auftragssumme um brutto 17.136,00€
Durch die zuvor aufgeführten Maßnahmen
reduziert sich das Angebot auf brutto 621.888,68€. Eine Veränderung der
Bieterfolge erfolgt nicht. Eine Auftragsreduzierung im Vergabeverfahren ist
nicht möglich. Nach der Beauftragung kann über einen Nachtrag der
Leistungsumfang angepasst werden. Der Bieter wird aufgefordert, die oben
aufgeführten Leistungen als auftragsreduzierenden Nachtrag anzubieten. Etwaige
Geschäftskosten und entgangener Gewinn können in dem Nachtrag berücksichtigt
werden und ggf. zu einer geringeren Einsparsumme führen als prognostiziert.