Betreff
Sanierung Öömrang Skuul 2.+3. Bauabschnitt
Auftragsvergabe: Heizungsarbeiten
Vorlage
Amt/000397/7
Art
Beschlussvorlage Amt
Referenzvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Beschlussempfehlung:

 

Unter Berücksichtigung der vorangegangenen Punkte wird vorgeschlagen, den Auftrag für die Heizungsarbeiten auf das vollständige Angebot des Bieters, Christoph Projektgesellschaft TGA GmbH, Norderstraße 47, 25746 Heide, zur vorläufigen Auftragssumme von  866.833,94 € brutto zu erteilen.

 

Aufgrund der endenden Zuschlagsfrist zum 16.01.2023 und der erforderlichen Beauftragung zum 10.01.2023 gem. des Vergabeablaufplans der Architekten, hat der Amtsdirektor gemäß § 15b Abs. 7 der Amtsordnung in Verbindung mit § 55 Abs.4  der Gemeindeordnung entschieden, dass der Auftrag gemäß des Vergabevorschlags vergeben wird.

 

 

Die Eilentscheidung des Amtsdirektors  wird zur Kenntnis genommen.

 

Sachdarstellung mit Begründung:

 

Für die Baumaßnahme „Sanierung der Öömrang Skuul 2. + 3. Bauabschnitt in Nebel/Amrum“ wurde eine beschränkte Ausschreibung für die Heizungsarbeiten am 16.11.2022 nach VOB/A durchgeführt.

Im Rahmen der beschränkten Ausschreibung wurden sieben Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert. Vier Firmen haben die Vergabeunterlagen von der BI_Medien-Plattform heruntergeladen. Zum Eröffnungstermin am 01.12.2022 um 15:01 Uhr lagen laut Niederschrift der Angebotseröffnung  2 Angebote vor. Nebenangebote waren nicht zugelassen.

 

Angebotsprüfung und Vergabevorschlag

1. Allgemeines

7          Firmen wurden zur Angebotsabgabe eingeladen

2          Angebote wurden abgegeben

0          Angebote wurden verspätet abgegeben

2          Angebote sind uneingeschränkt wertbar

0          Angebote sind nicht wertbar

 

2. Rechnerische Prüfung

 

Die rechnerische Prüfung wurde mittels EDV durchgeführt und zeigt das folgende Ergebnis:

 

1.        Fa. Christoph, Heide                             brutto                     866.833,94€                    100%

2.        Bieter 2                                                  brutto                     954.463,48€                    110,1%

        

 

 

3. Formale und fachtechnische Prüfung der Angebote:

– siehe nachfolgende Seiten –

 

 


3.3 Zusammenfassung der formalen und fachtechnischen Prüfung der Angebote

 

Gründe für die Nichtberücksichtigung von Bietern nach technischer und

wirtschaftlicher Prüfung.

 

(Nummerierung gemäß Bieterrangfolge nach rechnerischer Prüfung)

 

 

 

 

 

 

 

 

Ange- bot
Nr.

Firmen-
Nummer

Aus-

schluss

nicht

geeig-

net

Wertungssumme

Nichtber.

ausschlaggebend für Vorschlag zur

 

wegen un-

 

angemessen

Auftragserteilung

Nichtberücksichtigung

 

 






Hauptangebot


Neben-

angebot


hohem Preis


nied-
rigem Preis

 

Preis

 

andere

Kriterien


Preis


andere

Kriterien

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

1

E1

866.833,94

 

 



2

E2

954463,48

 

 



 

 

4. Ergebnis nach rechnerischer, formaler und fachtechnischer Prüfung:

 

1.      Fa. Christoph, Heide                            brutto                    866.833,94€                       100%

2.      Bieter 2                                                 brutto                    954.463,48€                       110,1%

 

 

5. Vergabevorschlag

Nach der rechnerischen und fachtechnischen Prüfung ist die Firma Christoph Projektgesellschaft mbH aus Heide günstigster Bieter mit einer Summe von brutto 866.833,94€

Die Firma Christoph Projektgesellschaft mbH aus Heide ist mir bekannt und sowohl wirtschaftlich als auch fachlich in der Lage, die ausgeschriebenen Arbeiten auszuführen.

In der Kostenberechnung vom 21.09.2021 wurden Kosten von brutto 281.535,85€ für die Maßnahme genannt. Zusätzlich sollte die Demontage der Kesselanlage der ehemaligen Hausmeisterwohnung mit Anbindung über eine Fernwärmeleitung an den Bestand in den Leistungsumfang mit aufgenommen werden. Dadurch erhöhten sich die Kosten auf brutto 325.180,47€. Das Angebot der Firma Christoph Projektgesellschaft mbH aus Heide weicht mit brutto 866.833,94€ ca. 266 % von der Kostenberechnung ab.

Wir haben bereits in der Mail vom 23.05.2022 in dem Abgleich zur Kostenfortschreibung darauf hin gewiesen, dass die Preisbasis der Maßnahme auf der Kostenberechnung vom 21.09.2021 gründet. Gemäß BKI wurde zu diesem Zeitpunkt ein Index von 115,1 ausgewiesen. Aktuell wird der Wert mit 151 angegeben. Daraus resultiert ein konjunkturbedingter Anstieg von 35,9%.

Insgesamt konnte das Preisniveau der vorangegangenen Ausschreibungen konjunkturbedingt nicht bestätigt werden. Die aktuelle hohe Auslastung der Firmen führt zu einem sehr guten Auftrags- und Verdienstniveau auf dem Festland. Die Belastung der Mitarbeiter ist dabei ungeschwächt. Die Betriebe zeigen wenig Bereitschaft, Monteure auf Montage zu schicken und ein Angebot für die Arbeiten auf Amrum abzugeben. Hinzu kommen die fehlenden Handwerkerunterkünfte auf Amrum. Die Firmen müssen für die komplette Montagezeit eine Ferienwohnung buchen. Dort muss preislich mit angeführt werden, dass die im Zuge der Pandemie gestiegenen Unterkunftskosten auf Amrum zu 100% in die Kalkulation des Angebotes einfließen. Auf Nachfrage bei dem Bieter über eine alternative Unterbringung der Monteure in Wohncontainern wurde die Meinung übermittelt, dass die Bereitschaft der Mitarbeiter für einen Einsatz auf der Insel Amrum durch die Wahl der Unterkunft beeinflusst wird. Ein Wohncontainer wäre dort keine Option. Bedingt durch das hohe Preisniveau des zweiten Bieters kann bestätigt werden, dass die zuvor aufgeführten Punkte bei der TGA das Ausschreibungsergebnis als marktüblich bewerten lassen.

 

Zur Kostenreduzierung sind nachfolgende Optionen möglich:

-       Entfall des Titels „Demontagen“. Diese Arbeiten können ggf. als Preisabfrage auch über Abbruchunternehmen oder Firmen auf der Insel Amrum umgesetzt werden. Die Abbrucharbeiten würden gemäß Kostenanschlag zzgl. einer Preissteigerung von 35,9% zu einer Vergabesumme von brutto 33.000€ führen können. Dies würde zu Einsparungen von brutto 74.214,35€ führen.

-       Entfall des Titels „Nahwärmeleitung“. Diese Arbeiten können ggf. als Preisabfrage bei einem örtlichen Tiefbauer abgefordert werden. Sofern es dort kein annehmbares Ergebnis geben sollte führt dies nicht zu einer Belastung des Haushaltes für die verbleibenden Tätigkeiten zur Sanierung des Schulgebäudes. Dies würde vorerst zu Einsparungen von brutto 120.594,91€

-       Die Wartungskosten sind in der Auftragssumme enthalten und nicht über das Baukonto zu führen. Dadurch reduziert sich die Auftragssumme um brutto 17.136,00€

 

Durch die zuvor aufgeführten Maßnahmen reduziert sich das Angebot auf brutto 621.888,68€. Eine Veränderung der Bieterfolge erfolgt nicht. Eine Auftragsreduzierung im Vergabeverfahren ist nicht möglich. Nach der Beauftragung kann über einen Nachtrag der Leistungsumfang angepasst werden. Der Bieter wird aufgefordert, die oben aufgeführten Leistungen als auftragsreduzierenden Nachtrag anzubieten. Etwaige Geschäftskosten und entgangener Gewinn können in dem Nachtrag berücksichtigt werden und ggf. zu einer geringeren Einsparsumme führen als prognostiziert.