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Historie der Amtsvorsteher auf der Insel Amrum

Nachdem aus den beiden Kommunen Norddorf und Nebel die Gesamtgemeinde Armum gebildet worden war, wurde im Jahr 1874 auf der Insel die Gemeindevertretung mit dem Gemeindevorsteher eingesetzt. Die Etablierung eines Amtes mit Amtsvorsteher folgte am 1. Oktober 1889. Die Regierung hatte eine Ämterverfassung erlassen und in der Folge den bisherigen Gemeindevorsteher der Gemeinde Amrum, Martin Mechlenburg, für dieses Amt bestimmt, das dieser bis 1905 ausüben sollte.

Wesentliche Aufgaben über das Tagesgeschäft in der Gemeinde hinaus waren mit dem Amt offenbar nicht verbunden; im Protokollbuch der Gemeinde wird der Amtsvorsteher kaum erwähnt. Nur einmal tritt Mechlenburgs Nachfolger Mathias Bendixen (1905-1933) mit einem inselübergreifenden Vorschlag in Erscheinung. Am 25. März 1914 wurde er von der Gemeindevertretung ermächtigt, mit seinem Westerlandföhrer Amtskollegen Dr. Walter Hein „Verbindung wegen eines Rettungsgerüstes am Wattenweg Föhr-Amrum aufzunehmen“, um Wattwanderern, die von der Flut überrascht wurden, eine Rettungsmöglichkeit zu bieten. Hein lehnte allerdings ab, denn auf dem Föhrer Westerland gab es seinerzeit noch keine Badegäste, die über das Watt nach Amrum wanderten.

Martin Mechlenburg, Bürgermeister der Gemeinde Nebel und der erste Amtsvorsteher. Foto: Georg Quedens

Aufgaben der Amtsverwaltung nehmen zu

Die Aufgaben wuchsen, als sich im Jahr 1912 zuerst die „Kolonie“ Wittdün und 1925 Norddorf aus der Gesamtgemeinde lösten und nun für drei Gemeinden übergreifende Maßnahmen zu koordinieren waren. Und nach den Zweiten Weltkrieg sollte sich der Aufgabenkreis der Amtsverwaltung noch einmal erweitern. Die britische Militärregierung entließ alle nationalsozialistisch belasteten Behördenvertreter, unter ihnen auch Leonhard Mechlenburg. Als Amtsvorsteher wurde 1945 Johannes Matzen aus Wittdün eingesetzt, dem von 1948 bis 1951 der Wittdüner Dr. Erwin Hahnke folgte. Die wieder eingeführten demokratischen Strukturen führten 1951 zu einer Kommunalwahl, in der der bisherige Nebeler Bürgermeister Peter Christiansen in seinem Amt bestätigt und zugleich als Amtsvorsteher (bis 1960) gewählt wurde.


Ihren Sitz hatte die Amtsverwaltung in dieser Zeit in den Räumen der Nebeler Gemeinde- und Kurverwaltung. Besetzt wurde sie neben dem ehrenamtlichen Amtsvorsteher noch um 1960 lediglich von dem Amtsschreiber Wellem Peters und dem Amtskassenleiter Hark Thomsen; später kam mit Rita Tönissen noch eine Sekretärin dazu.


Die Protokollbücher des Amtes Amrum, die erst seit Januar 1961 vorhanden sind, belegen, in welchem Maße die gemeindeübergreifenden Aufgaben in den 1960er Jahren zunahmen – mit Schwesternstation und Standesamt, als Steuerstelle und Meldebehörde oder mit der Führung der Grundbücher sowie dem Sozial- und Polizeiwesen. Da damit auch die Rollen des Amtes Amrum, des Amtsvorstehers und des aus Gemeindevertretern der drei Inselgemeinden gebildeten Amtsausschusses wuchsen, wies Amtsvorsteher Christian Schuldt (1960-1962) bereits 1961 auf die unzureichenden Räumlichkeiten der Verwaltung hin. Die Enge sollte jedoch noch eine Weile anhalten, bis 1969 gegenüber der heutigen Amtsverwaltung ein Gebäude mit größeren Räumen und einem Belegungsrecht des Amtes Amrum gebaut wurde.

 

Grundlegender Neubau wird beschlossen

Der Neubau mit einigen Mieträumen für das Amt war allerdings nur eine vorübergehende Entlastung, sodass am 17. März 1969 der Beschluss für einen grundlegenden Neubau fiel. Widerstand kam vom Landrat des Kreises Südtondern, Dr. Klaus Petersen, der den Zusammenschluss der drei Inselgemeinden vorantreiben wollte. Dennoch beschloss der Amtsausschuss am 29. März 1971 die Vergabe des Neubaus. Die Kosten in Höhe von 686.000 DM setzten sich aus 477.500 DM für die eigentliche Amtsverwaltung, 133.500 DM für die Bücherei und 75.000 DM für Dienstwohnungen zusammen. Nach Streichung der Bücherei und dem Nichtausbau

Landrat Dr. Klaus Petersen bemühte sich jahrelang um den Zusammenschluss der Amrumer Gemeinden. Hier gratuliert er Gerret Flor zum 100. Geburtstag. Foto: Georg Quedens

einer Wohnung im Dachgeschoss wurden die Kosten des Neubaus auf rund 500.000 DM reduziert. Am 23. März 1973 wurde das neue Amtshaus in Anwesenheit von Innenminister Rudolf Titzck, dem Landrat Dr. Klaus Petersen und der Amrumer Lokalprominenz eingeweiht.

Die Amtsveraltung Amrum. Foto: Amt Föhr-Amrum

Die Amtsverwaltung Amrum. Foto: Amt Föhr-Amrum

Chronologie der Amtsvorsteher

Der erste Amtsvorsteher Martin Mechlenburg amtierte von 1889 bis 1905 in seinem Wohnhaus in Nebel; er starb 1905. Ihm folgte Mathias Bendixen, der bis 1933 im Amt war und vermutlich durch die Nazis abgesetzt wurde: Die Familie Bendixen akzeptierte die „für Deutschland bedeutende Zeitenwende“ nicht. An seiner Stelle wurde Leonhard Mechlenburg ernannt, der Sohn des ersten Amtsvorstehers. Auch das Aus für seine Amtszeit war politisch bedingt – mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch Absetzung seitens der britischen Militärregierung.


Von 1945 bis 1948 bekleidete der politisch unbelastete Johannes Matzen aus Wittdün das Amt, ihm folgte bis 1951 der Wittdüner Arzt Dr. Erwin Hahnke. 1951 wurde Peter Christiansen erneut zum Bürgermeister von Nebel und gleichzeitig zum Amtsvorsteher gewählt. Seine Amtszeit endete 1960 und es folgte Christian Schuldt aus Norddorf, der nach seiner Tätigkeit in einem Bergwerk in Gelsenkirchen-Buer als Rentner nach Amrum zurückgekehrt war. Ebenfalls auf die Heimatinsel zurückgekehrt war – nach seiner Pensionierung als Lehrer auf dem Festland – Schuldts Nachfolger Hinrich Wanner (1962 bis 1966).

Johannes Quedens - in seiner Zeit erfolgte der Bau des Amtshauses. Foto: Georg Quedens

In die Amtszeit des pensionierten Postbeamten Johannes Quedens (1966 bis 1973) fiel der Bau des heutigen Amtshauses. Lokalpolitische Querelen sorgten für Quedens‘ abruptes Ausscheiden und der Wittdüner Bürgermeister Erwin Paulsen übernahm das Amt von 1973 bis 1974. Dessen Nachfolge gestaltete sich schwierig, denn die Bewerber standen nicht Schlange für das schlecht dotierte und nicht immer angenehme Ehrenamt. Eine Zusage gab es schließlich von dem Generalarzt Dr. Edgar Ruempler, der nach seiner Pensionierung mit seiner Norddorfer Ehefrau Elisabeth nach Amrum zurückgekehrt war.

Ruempler musste 1979 aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten und mit Otto Krahmer, dem vorherigen Bürgermeister von Wittdün, wurde ein würdiger Nachfolger gefunden. Ihm folgte 1982 der Norddorfer Peter Martinen, der nach der Kommunalwahl 1994 infolge der Parteienkonstellation nicht wieder in den Amtsausschuss kam und somit nicht wiedergewählt werden konnte. Anders als zuvor, als auch Außenstehende, die nicht einmal dem Gemeinderat angehören mussten, gewählt werden konnten, ließ eine neue Bestimmung eine Wahl nur aus den Reihen des Amtsausschusses zu. Amtsvorsteher wurde nun der Zollhauptinspektor Jürgen Jungclaus, der zweimal wiedergewählt wurde und das Ehrenamt bis zum Ende des Amtes Amrum am 31. Dezember 2006 stets überparteilich und um Ausgleich bemüht ausübte.


Im Jahr 2007 stand eine Reform in der Verwaltung an und es kam zur Fusion der Ämter von Föhr und Amrum. Der Oevenumer Bürgermeister Walter Jacobsen, der bis dato die Geschäfte des Amtes Föhr-Land geleitet hatte, wurde Vorsteher des neu geschaffenen Amtes Föhr-Amrum.


Text: Peter Schulze – Quelle: „Amrum 2006 – Jahres-Chronik einer Insel“ von Georg Quedens

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